Es ist schon bemerkenswert. Der Autor ergeht sich lang in Konsumentenbeschimpfung: Was Du willst Netfix gucken? Schäm Dich! Nachdem er schliesslich dem Komfort die Schuld gegeben, spricht er nebulös zum Schluss ganz kurz vom "Systemwechsel", ohne das klar wird, was damit gemeint ist (oder ob damit überhaupt irgendwas geiment ist).
Ursache des "Paradox" ist die steigende Arbeitsproduktivität.
Es ist klar das mit ansteigender Produktivität, eine Arbeitsstunde in der Tendenz mehr Material und Rohstoffe in Produkte umwandelt. Am Ende des 20Jh hat sich die Produktivität in der deutschen Automobilindustrie in 20 Jahren verdoppelt. Am Ende dieser Zeit hat die selbe Anzahl Arbeiter in der selben Zeit doppelt so viele Autos produziert als 20 Jahre zuvor. Das bedeutet auch das ein einzelnes Auto in dieser Zeit Wert verloren hat. Um das gleiche Beschäftigungsniveau zu halten müssen entweder immer mehr Produkte verkauft werden (und dann eben auch konsumiert werden) oder neue, arbeitsintensivere Produkte (etwa grössere Autos) vermarktet werden. Da die Arbeitszeit (die in einer Ware verkörperten Arbeitsstunden) Grundlage des Reichtums im Kapitalimus ist, wird sie tendenziell ausgedehnt (z.B durch Erhöhung des Rentenalters).
Formal könnte das Problem also durch eine ständige Reduzierung der Arbeitszeit gelöst werden um bei steigender Produktivität die Produktenmenge konstant zu halten. Es ist aber klar, dass dies im Kapitalismus/einer Marktwirtschaft nicht zu machen ist.