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  • Stimmy

mehr als 1000 Beiträge seit 22.01.2018

Re: Noch mehr Weltraumschrott?

Wile E. Coyotee schrieb am 09.01.2025 11:52:

Die Latenz wurde ja schon angesprochen. Ich denke mit Laserterminals liesse sich das minimieren. Radiowellen sind eher weniger geeignet.

Naja, Funkwellen und Licht bewegen sich exakt gleich schnell...
Theoretisch hat man bei Licht eine kürzere Latenz, weil man das Signal schneller auswerten kann. Bei einer 2 GHz Funkwelle muss man 0,5 ns abwarten ehe man die Welle komplett empfangen hat, bei sichtbarem Licht mit ca. 500 THz Frequenz nur 2 Femtosekunden. Aber weil die Gesamt-Latenz wegen der Entfernung (je nach Orbit des Weltraum-Rechenzentrums) eh im Bereich von einigen ms bis vielen Sekunden liegen wird, ist das Thema wenig relevant.

Das mit den vielen Sekunden bezieht sich z.B. auf ein hypothetisches Rechenzentrum im L1-Lagrangepunkt zwischen Sonne und Erde. Der ist 1,5 Mio. km von der Erde entfernt, was als Round-Trip 10 Sekunden Pingzeit ergibt.
Der Vorteil wäre, dass es da immer - Tag und Nacht, abgesehen von minimalen Schatten durch die Planeten Merkur und Venus - volle Sonneneinstrahlung abbekommt, man das Rechenzentrum also ohne jegliche Energiespeicher mit Solarstrom versorgen kann.

Aber blöd gesagt: Wenn man das Rechenzentrum stattdessen in die Sahara stellen würde, braüchte man auch nur 3-4mal so viele Solarpanels und genug LiFePO4-Akkus, um das Rechenzentrum nachts per Akku betreiben zu können. Und hat damit ein paar zehn ms Pingzeit nach Europa, statt 10 Sekunden. Und muss keine Fantastilliarden Raketen hochschießen. Und kann das Rechenzentrum vernünftig warten/upgraden, ohne dafür Roboter-Zukunftstechnologie zu brauchen. Und kann ausgediente Komponenten recyceln, anstatt dass sie zu Weltraumschrott werden. Und und und. Erscheint mir sehr viel sinnvoller, als die Server ins All zu schießen.

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