heiner49 schrieb am 26.09.2024 12:52:
Man hätte ja einfach auf deutscher Seite den Hahn abdrehen können und dann konsequent an den anderen Leitungen aus Russland über Land auch.
Wenn die Leitung kaputt ist, kann man aber als deutsche Regierung mit den Schultern zucken und braucht nicht zu begründen, warum man die Leitung abdreht.
Das ist auch meine Vermutung, warum die deutsche Regierung sich nicht weiter drüber aufgeregt hat. Wäre die Leitung noch heil, würde doch noch immer drüber rumgesödert, ob man nicht doch wieder Gas aus Russland beziehen möchte, man müsste dafür NUR Russland in diesem klitzekleinen Punkt ein Stück entgegenkommen.
So müssen sie diese Diskussion gar nicht erst führen.
Es war ja auch so.
Vor den Explosionen wurde noch gestritten und herumlaviert.
Nach den Explosionen war das Thema plötzlich durch. Niemand hat mehr gefordert, man müsse doch unbedingt die Gasversorgung aus Russland sicherstellen, oder zumindest die Türen offenhalten. Ein Thema weniger, um das man streiten musste.
Politisch entscheiden und dann die Entscheidung vertreten ist besser als reagieren.
Na ja, nicht in Deutschland.
Dieses populistische Ereifern haben wir immer noch bei der Atomkraft, bei den Waffenlieferungen, bei der Elektromobilität. Warum sollte es ausgerechnet beim Gas anders sein?
Vertreten ist schön und gut, aber was, wenn der politische Gegner nur populistisch plattmachen will statt einer Sachdiskussion? So läuft es ja in der Politik, und das darf sich die CSU mit ihrer ewigen Wadenbeißerei schon seit Kohls Zeiten echt an den Hut stecken, die waren die ersten, die damit systematisch Bundespolitik betrieben haben. Ich bin da echt sauer auf die CSU - und auf Kohl, der das so zugelassen hat und das ihm mit seiner ewigen Aussitzerei ganz recht kam, da konnte er sich als der gütige Patriarch präsentieren, der nicht über jedes Stöckchen spring, das die CSU ihm hinhält.
Am Besten wärs natürlich gewesen, erst Alternativen zu schaffen.
Alternativen schaffen und vorhalten kostet Geld, und im Fall von Gas ist das gar nicht mal wenig, sondern richtig viel; ein Gutteil des reinen Gaspreises ist ja nicht der Einkaufspreis, sondern die Infrastrukturkosten.
Und Gaspreis um, ich weiß nicht, 30% erhöht, nur damit man im Zweifelsfall aus dem Stand auf eine Alternative wechseln kann? Das hätte der durchschnittliche deutsche Gaskunde wohl auch nicht so gern gehabt. Noch dazu in Vorkriegszeiten, als alle, wirklich alle, gemeint haben: Putin wird doch keinesfalls auf diese Einnahmen verzichten, und die Russen haben doch bei egal was für Krisen immer vertragstreu geliefert.
Russland hat sicher bei dem Angriff auf die Ukraine unbegreiflichen Mist gebaut in moralischer, taktischer und sonstiger Hinsicht. Das ist aber kein Grund, selbst dann weiter so unwürdig herumzueiern. Man hätte auch nicht einen Agenten Putins zum SPD-Vorsitzenden und Bundeskanzler wählen müssen, da macht man sich doch zum Gespött.
Immerhin hat man Schröder nicht mehr als Kanzlerkandidaten...
Und Scholz als Agent Putins?
Das kann eigentlich nicht sein. In der Öffentlichkeit eiert er rum, aber Deutschland schnürt immer wieder recht fette Hilfspakete, aber halt eher abseits der Öffentlichkeit.
Was ihm dabei hilft, ist natürlich, dass die C-Parteien eigentlich auch voll dafür sind und eher versuchen, Scholz wegen zuwenig Hilfe anzuprangern, da können sie ihm schlecht beim Schnüren der dann tatsächlich gelieferten Pakete ein Bein stellen.