Denn die allermeisten Menschen erfahren von einem solchen Debattenbeitrag erstmals in dieser zugespitzten, in eine bestimmte politische Richtung geframten Form.
irgendwann um 2008 habe ich mich zum ersten Mal gefragt, ob man (damals in der Zeit, Printausgabe) nicht einfach an der Seite einen Kasten machen könnte, in dem die fraglichen Reden, Gedichte, Veröffentlichungen etc einmal abgedruckt werden könnten, damit man einfach mal weiß, worum es über mehrere Wochen jeweils auf mehreren, groooßen Zeitseiten denn geht. Also die fraglichen Stücke sich selbst einmal unvoreingenommen ansehen oder lesen könnte.
Wurde aber nicht.
Wird nicht.
Aber alle meinen mitreden zu können und haben eine "Meinung". (Meinung = das Analogon zu "ich mag aber keinen Spinat". Prof Mausfeld)
Was Hänschen versäumt hat, darauf hat Hans auch keinen Bock mehr. Die Katastrophen der Coronaberichterstattung sind "nur" die aktuellen Auswüchse einer tiefliegenden Wurzel. Es fehlen die Grundlagen der Diskussionskultur: Wertfreie Informationen, wertfreie Gegenüberstellung, Einordnen, Vergleich, Bewertung.
Leider erlebt man seit 2012, 2014, seit "Lügenpresse" dass die Vertreter aller Hauptmedien nicht in der LAge sind, die Wagenburgmentalität abzulegen und in Reflexion und Diskussion einzusteigen. Stephan Hebel war ziemlich allein der einzige, der sich Diskussionsrunden gestellt hat als Vertreter der "Mainstreampresse". Aber viel mehr als die Verteidigung des Status Quo kam auch bei ihm nicht dabei heraus.
Leider (!) kommt man damit nicht am Begriff "Propaganda" vorbei. Nach allen sinnvollen Definitionen dieses Wortes entspricht ein Großteil der medialen Veröffentlichungen dem Wesen von "Propaganda".
Das zu ändern würde bedeuten, die erwähnte Wurzel ganz tief unten abstechen zu müssen und die Arbeitsweise ganz neu aufzubauen.
Es ist fraglich, ob das in den bestehenden Eigentumsverhältnissen und Machtverhältnissen ("Rundfunkrat") möglich ist.
"Propaganda" wird weiterhin ein Element aller Veröffentlichungen bleiben. Das liegt im Wesen von menschlicher Kommunikation, deren sie ein natürlicher Teil ist. Die Gewichtung muß aber weit verschoben werden, wenn wir weiterhin in einer Demokratie leben wollen.