Das wäre nur im Faktenjournalismus so - so es ihn denn gäbe.
Hier ging es von Anfang an darum wer zu den solidarischen Gutmenschen und wer zu den unsolidarischen Nazis gehören soll. Fragen zu den Erkenntnissen und Hinterfragen der Maßnahmen verboten sich von selbst, denn allein die Frage zu stellen, zeugt von defätistischen Zweifel, der die Einordnung in die Nazischublade zwingend macht. Aus diesem Grund wurde gerne und oft abgeschrieben und Maßnahmen bloß verlautbart.
"Statt den richtigen Impuls aufzunehmen, den auch die falscheste Kritik für den klugen Interpreten bereithält, stellten sie [die Medien] sich verteidigend vor das politische System, als dessen Repräsentanten sie vom Mob auf der Straße angesprochen wurden - und verhielten sich so, als träfe der Vorwurf zu."
Was hätten gute Journalisten hier leisten können! Statt dessen hat man es vermieden, Kritik überhaupt nur zu erwähnen und wenn man es doch tat, beschäftige man sich mit den Personen und den vermutlich verheimlichten finsteren Zielen und Machenschaften. Es gab eine Petition an die ÖR-Sender sie mögen die Kritiker und die Befürworter diskutieren lassen. Nein - machen wir nicht, war die Antwort.
Warum will man Falsches nicht falsifizieren? Weil man glaubt, der dumme unkritische Medienkonsument wäre nicht in der Lage, Falschinformationen zu erkennen? Glaubt man wirklich, nur der Haltungsjournalist sei der dazu fähig die korrekten Informationen herauszufiltern und müsse darum jede Information auch genauestens interpretieren?
Oder hat man irgendwann das mulmige Gefühl, die gute Sache, mit der mein sich gemein gemacht hat, könne sich am Ende doch nicht als so gut herausstellen? Der Tagesspiegel ist jetzt bei seiner maßlosen Kritik an den Machern von #Allesdichtmachen ordentlich zurück gerudert - allerdings nicht ohne dies geschickt zu verstecken.
Das ist hier eine schöne Analyse des Mediengeschehens, die zeigt, dass die Medien das nicht sind, was sie zu sein vorgeben.