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mehr als 1000 Beiträge seit 27.09.2019

Die Elektroauotolüge

Insofern die Bundesregierung auf Subventionen für Elektroautos verweis, ist das bereits totaler Unfug. Kraftverkehr wird generell massiv subventioniert, zu einem hohen Maße durch die Subventionsvergabeform der Externalisierung. Die Subventionen nun zu erhöhen, führt zu mehr Kraftverkehr und nicht zu weniger. Und ist damit nicht geeignet, eine Einsparung zu begünstigen.

Elektroautos stellen keinen Beitrag zur angeblich damit angestrebten CO2-Reduzierung dar sondern erhöhen in extrem großen Umfang sogar den CO2-Ausstoß.

Es gibt in diesem Zusammenhang zahlreiche "Studien".

Allen Studien gemein ist, dass sie aufzeigen, dass ein Elektroauto in der Herstellung wesentlich mehr CO2 verursacht als ein vergleichbarer Verbrenner. Man spricht hier gerne auch von einem CO2-Rucksack. Ich spreche hier lieber von einer CO2-Investition oder CO2-Schuldenaufnahme.

Jetzt muss man mal schauen, ob sich diese CO2-Investition denn im laufendem Betrieb auch amortisiert. Hierzu hatte das IFO-Institut eine Studie vorgelegt, welche aufzeigt, dass dies nicht gegeben ist. Dies führte zu einem großen Aufschrei. Vor allem von der Autoindustrie. Die dann auch entsprechende Studien vorlegte, welche belegen sollten, dass sich diese Investition durch Einsparungen beim Verbrauch sehr wohl amortisieren. Tatsächlich war aber selbst die IFO-Studie viel zu optimistisch.

Diese Studien kranken an offenkundigen Fehlern.

1.) Es wird in diesen Studien nicht der Anteil regenerativer Energien zugrunde gelegt, den wir derzeit haben, sondern ein in die Zukunft Prognostizierter. Denn der Derzeitige würde nicht ausreichen. Auch den Anteil regenerativer Energien anzunehmen, wie er in Österreich zum Beispiel vorliegt, ist nicht aussagekräftig. Hier wird beschönigt, dass sich die Balken biegen.

2.) Ein weiteres Problem liegt aber eben darin, dass dieser Anteil einfach dem Elektroauto angerechnet wird. Was aber falsch ist. Denn wenn man sein Elektroauto an die Steckdose anschließt, scheint die Sonne nicht heller, bläst der Wind nicht stärker und fließt auch das Wasser nicht schneller. Sondern dieser zusätzliche Energiebedarf wird durch konventionelle Energie gedeckt. Bedeutet: wir tauschen Benzin/Diesel gegen Kohle/Atomstrom. Und damit findet keine Amortisation der CO2-Investition statt.

3.) Es gibt zahlreiche weitere Effekte, die einer Einsparung entgegen stehen. Zum Beispiel, siehe oben, dass Elektroautos massiv zusätzlich subventioniert werden und dies das Marktvolumen des Kraftverkehres weiter erhöht. Selbst wenn man obige Punkte ignorierte, würde dadurch eine doch erzielte Einsparung wieder zunichte gemacht. Wie gesagt: zzgl. zahlreicher weiterer Effekte.

4.) Es wird gerne nur die zusätzlich benötigte Energie für die Herstellung herangezogen, nicht aber für die Rohstoffbeschaffung. Also einfach nur der CO2-Ausstoß ab Werkstoren. Für ein durchschnittliches Auto werden aber 80 Tonnen Rohstoffe verarbeitet. Stark vereinfacht: wenn nun ein Elektroauto 20% schwerer als ein vergleichbarer Verbrenner ist, wären das 16 Tonnen zusätzliche Rohstoffe, die aus der Erde gebuddelt und transportiert werden müssen. Dies bleibt vor allem in neuen "Studien" gerne unberücksichtigt. Auch werden besonders in neueren "Studien" gerne einfach auf die Zahlen von Tesla, die Tesla für solche Studien extra herausgibt, herangezogen. Und es wird dann gerne so getan, als ob weltweit alle Akkus nur mit regenerativen Energien hergestellt würden, so wie es Tesla teils (fälschlicherweise) für sich reklamiert. Beschönigungen an allen Ecken und Enden.

5.) Im Weiteren aber stellt sich die Frage, ob selbst dann, wenn ein einzelnes Elektroauto seine CO2-Investition rechtfertigt und es binnen der Nutzungszeit zu einer Einsparung käme, dies auch für das gesamte Marktgeschehen gelten würde. Und dem ist nicht so:

Es sollen ja schließlich alle Verbrenner durch Elektroautos ersetzt werden. Bedeutet: die Produktion von Elektroautos nimmt stetig zu. Dadurch werden immer wieder neue und auch zunehmend immer mehr CO2-Rücksäcke aufgestapelt oder, anders gesagt, CO2-Schulden aufgenommen. Stark vereinfacht: im ersten Jahr kauft man 10 Einheiten und spart 2, Ersatzinvestition nach 12 Jahren. Im zweiten Jahr kauft man 20 Einheiten und spart 4+2. Usw. Das ist eine mathematische Folge. Die kann man fortführen und damit rechnen.

Diese kontinuierlich steigende "Schuldenaufnahme" ist stets höher als die Einsparung, so dass die Nettoschuldenaufnahme immer weiter steigt. Der derart aufgebaute Schuldenberg fängt erst an zu sinken, wenn die Produktion nicht mehr steigt. Und dann dauert es ja noch, bis dieser Schuldenberg getilgt ist und es im Vergleich zum Festhalten an Verbrennern zu einer tatsächlichen Absenkung kommt. Ich nenne das die CO2-Schuldenfalle. Ersatzweise kann man das auch als Schneeballsystem bezeichnen.

Wenn man die Parameter der günstigsten Studien heranzieht, steigt die CO2-Belastung mindestens für 30 Jahre. Bei mittleren und damit realistischeren Werten für 60 Jahre. Ist die mittlere Studienlage zu optimistisch, steigt das rasant gegen quasi unendlich an.

Es ist zumindest binnen der kommenden Jahrzehnte nicht möglich, mit Elektroautos zu einer Einsparung zu kommen, selbst bei günstigster Berechnung. Sondern es kommt zu einer Erhöhung, sogar einer Massiven. Auch haben wir bisher derart bereits einen CO2-Schuldenberg aufgebaut, also den Ausstoß bereits weiter erhöht anstatt ihn wie erhofft zu senken.

Nach gängiger Klimatheorie bedeutet aber eine Erhöhung des CO2-Gehaltes, dass weitere schädliche Effekte angestoßen werden, zum Beispiel das Auftauen von Permafrostböden einhergehend mit Methanfreisetzung. Dies wird ja gleichsam mit oben beschriebenem Effekt verstärkt. Das kann man als Zinsen betrachten. Die muss man auch noch dazu rechnen. Sogar als Zinseszinseffekt.

Das Ganze muss man im Weiteren vor dem Hintergrund betrachten, dass alle Verkehrsprognosen weiter von einem starken Anstieg des Kraftverkehres ausgehen. Also die Erhöhung der Produktion nicht zum Stillstand kommt, selbst wenn alle Produktionskapazitäten von Verbrenner auf Elektro umgestellt wurden. Und das wird ja auch noch durch massive zusätzliche Subventionierung von Elektroautos weiter befördert.

Dieser Effekt ließe sich nur ändern, wenn die Fahrzeuge beim Umstieg auf Elektroautos gleichzeitig erheblich kleiner würden. Also zum Beispiel Twizy statt SUV. Es findet aber genau die gegenteilige Entwicklung statt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.03.2021 18:54).

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