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Jürgen Resch im Interview

Auszüge aus den Antworten von Jürgen Resch zu einem Interview der Zeit (Marc Brost und Petra Pinzler)

oder:

Womit man es zu tun bekommt, wenn man sich mit der Autoindustrie anlegt. Auch bezüglich manipulierten CO2-Angaben. Was die Autoindustrie bei Elektroautos natürlich nie und nimmer tun würde. Ich schwör.

Man hat unseren Internetauftritt gehackt und Inhalte verfälscht. Bei uns haben sich vermeintliche Informanten gemeldet, die es aber eher darauf abgesehen hatten, uns auszuhorchen […] Das Smartphone unseres Anwalts hat ein seltsames Eigenleben entwickelt. Und mein Smartphone oder die Technik meines Telefonproviders wurde offenbar so manipuliert, dass ein Anrufer nicht bei mir landete, sondern bei jemand anderem, der sich aber als Jürgen Resch ausgab.

[…]

Kurz nachdem unsere Presseerklärung auf unserer Webseite online gegangen war, wurde unsere IT angegriffen und der Download des Dokuments lahmgelegt. Außerdem wurde der Text der Pressemitteilung verändert. Dort stand nun, dass gegen die Umwelthilfe ermittelt werde – wegen "Landesverrates".

[…]

Die Behörden haben sich geweigert, diesen Hinweisen nachzugehen und selbst nachzumessen. Das war, nur zur Erinnerung, viereinhalb Jahre bevor der VW-Betrugsskandal in den USA mit diesem Motor bekannt wurde.

[…]

Ja, wir hatten damals allerdings keinen eigenen Prüfstand, um die Abgaswerte von Autos zu testen. Wir waren auf andere angewiesen. Doch auf einmal ging das nicht mehr. Unter der Hand wurde uns der Grund genannt: Die Betreiber der Prüfstände befürchteten, auf die schwarze Liste der Autoindustrie zu kommen.

[…]

Wir hatten bei allen großen Dieselherstellern nachgefragt, welche Abschalteinrichtungen sie verwenden. Daimler und BMW drohten daraufhin mit juristischen Schritten. Im Dezember 2015 versuchte Daimler mit einem Anwaltsschreiben unsere Veröffentlichung von Abgasuntersuchungen an einem Mercedes-Pkw zu verhindern. Man drohte uns mit erheblichen Schadensersatzansprüchen, sollten wir es dennoch tun. Gleichzeitig teilte man uns mit, dass dieses Anwaltsschreiben "geheim" zu halten sei, und man drohte mit einer separaten Klage, sollten wir das Drohschreiben veröffentlichen.

[…]

Das Gericht sagte, es könne nicht angehen, einem Verein, der sich im Bereich der öffentlichen Meinungsbildung einbringt, bestimmte Berichte zu verbieten und ihm gleichzeitig zu untersagen, den Anlass des von ihm verlangten Schweigens nicht zu veröffentlichen. Auch seien die veröffentlichten Tatsachen wahr. Und wahre Tatsachenbehauptungen seien grundsätzlich hinzunehmen.

[…]

Seit Herbst 2015 sind alle Versuche, mit dem Verkehrsminister oder einem seiner Staatssekretäre persönlich über die uns vorliegenden Informationen zu Abgasmanipulationen und falschen CO2-Angaben zu sprechen, gescheitert. Unsere Anfragen blieben unbeantwortet oder wurden abgelehnt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.03.2021 22:01).

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