Flintix schrieb am 13.07.2022 11:52:
Merkwürdig finde ich das hier im Forum z.B. die Bauernproteste in den Niederlanden, Anti Corona Maßnahmen Demos bejubelt werden (grün vote) und das hier ständig gefordert wird auf die Straße zu gehen, um seine Ziele durchzusetzen. Wenn es aber welche wirklich machen, ist es auch wieder nicht recht.
Kann es sein, dass die Akzeptanz solcher Proteste stark von den Zielen abhängt und es gar nicht um die Art des Protestes geht, sondern lediglich darum, dass man dem Inhalt des Protestes nicht zustimmt?
Der Unterschied ist ziemlich einfach:
Bei den Bauernprotesten und Corona-Demos geht es um recht kurzfristige Themen. Falls sich diese - aus Sicht der Demonstranten - Missstände ändern, hören sie auch wieder mit den Demos auf. Sie haben einen klaren, für die meisten realistischen Wunsch, was sie gern geändert hätten.
Der Straßenverkehr ist aber ein integraler Bestandteil der Gesellschaft. Der ist nicht mal eben durch was anderes zu ersetzen.Und etliche Menschen haben sich absichtlich und längerfristig dafür entscheiden (z.B. indem sie mit ihrer Familie in ein Häuschen auf dem Land gezogen sind, wo es fast keine Öffis gibt). Die Änderung, die sie wünschen, ist schlicht nicht realistisch umsetzbar. Im Endeffekt läuft sie auf das Ende des motorisierten Individualverkehrs, 100% regenerative Energie und die passenden, noch nicht existierenden Speicher fürs Stromnetz raus, und das alles am besten übermorgen. Das ist eine komplett andere Hausnummer als "Corona-Maßnahmen aufheben" oder so.
Es gibt eine fließende Grenze zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik. Natürlich ist diese auch Ansichtssache.