Die Temperaturen steigen um ca. 0.1 bis 0.2 Grad Celsius pro Jahrzehnt. Langfristig ist das ein Problem. Die genauen Folgen davon, wenn dies lange so weitergeht, sind schwer vorherzusehen, aber gegen Ende dieses Jahrhunderts oder im nächsten Jahrhundert hätte es ziemlich sicher schon unschöne Folgen, wenn das die ganze Zeit so weiterginge.
Aber die Leute, die behaupten, schon in wenigen Jahren würde das Massensterben wegen einer Erwärmung um weitere kleine Bruchteile eines Grads losgehen, und man müsse deshalb sofort eine komplette Deindustrialisierung durchführen (und in Kauf nehmen, dass nicht nur der Lebensstandard stark sinkt, sondern auch nicht mehr genügend Lebensmittel produziert werden können), sind in ihrem Wahn noch weiter von der Realität entfernt als Leute, welche den Klimawandel ganz leugnen.
Ihre Aktionen sind auch ziemlich sicher kontraproduktiv. Ich bin dafür, dass eine Dekarbonisierung bis in die Mitte dieses Jahrhunderts vorbereitet wird - aber ohne massiven Wohlstandsverlust und ohne Deindustrialisierung. Mit einer guten Anwendung moderner Technologien ist das am ehesten möglich. Ich denke, dass es leichter mit Nuklearenergie geht, aber wenn Energiespeichertechnologien einiges weiter sind als heute, können auch Sonnen und Windenergie die Hauptrolle spielen. Aber das ist auf jeden Fall eine große Herausforderung, die Zeit in Anspruch nimmt und gut geplant sein muss.
Die Extremisten, die wollen, dass keine solche gut geplante Energietransition stattfinden, sondern fordern, dass schnell alles abgeschaltet wird, richten viel mehr Schaden an als sie nützen, und ihr blödsinniger Aktivismus erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass wegen zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung bei diesem Thema weniger gegen die Klimaerwärmung unternommen wird.
Ich hoffe, dass diese Gaga-Aktivisten, die Blödsinn behaupten und Schaden anrichten, streng bestraft werden. Das erhöht dann hoffentlich die Chancen, dass in Zukunft Leute, die etwas gegen die Klima-Erwärmung tun wollen, davon abgehalten werden, solchen Unsinn zu tun, und einige werden dann statt dessen vielleicht konstruktiv bei der großen technologischen Herausforderung zur Dekarbonisierung mitarbeiten.