Die Überschrift hat mich zugegebenermaßen neugierig gemacht. Erster Gedanke: „Hier hat (wieder) jemand den Kern erkannt!“ Aber dann findet der Leser nicht heraus, daß eine wesentliche Komponente des historischen Nationalsozialismus die Fronterfahrung der aus dem Weltkrieg heimkehrenden Soldaten war, die natürlich das Gefühl prägte! Er erfährt nicht, daß gleichzeitig schon der Duce sagte, „Rasse“ sei „ein Gefühl, sonst nichts“. Oder daß das francistische Spanien zwar u.a. einen Film namens „Raza“ gedreht hat, aber doch nicht so viel mit dem außerhalb Deutschlands als Rassenfetischismus wahrgenommenen Kerngedanken des Nationalsozialismus anfangen konnte.
Schlimmer noch: Der Autor hantiert ziemlich locker mit Begriffen, die in der Gesellschaft ohnehin unter einem teils nebulösen Profil leiden. Es wird - ohne irgendwie einen merklichen Unterschied zu machen - von „Rechtsextremisten“ und „Rechtsradikalen“ geschrieben, so daß viele Leser das für irgendwie identisch halten werden. Dabei kann man gar nicht genug auf eine Differenzierung pochen! Etwa: Ein Extremist ist, wer extreme Mittel einsetzt oder einsetzen möchte - also Gewaltanwendung befürwortet. Ein Radikaler (von Lat. „radix“ = die Wurzel, also etwa „verwurzelt“) ist „nur“ jemand, der sehr deutlich eine Position vertritt.
Das geht leider munter weiter. Der gute Herr weiß nicht, was Faschismus ist, bzw. leidet unter der Begriffsverirrung, die von dem (gescheiterten) Versuch herrührt, den Faschismusbegriff durch Umdeutung zu einer Waffe zu schmieden. Es war die bolschewistische Propaganda, welche diesen Begriff für praktisch alle (!) ihre Feinde verwendet hat, was so weit ging, daß auch die Sozialdemokraten (die damals selbst noch Marxisten waren!!) als „Sozialfaschisten“ abqualifiziert und von Stalin zum Hauptgegner aufgeblasen wurden. Wer auf diese Weise über „Faschismus“ spricht, der hat eigentlich bereits (unwissentlich) eingestanden, zum Thema nichts sagen zu können, weil die allerelementarsten Vorkenntnisse fehlen.
Meine Empfehlung an den Autor: Geschichtliche Bildung nachholen! Evola lesen, Rosenberg lesen (ja, um das ideologische Gerüst des NS zu verstehen, ist „Mein Kampf“ kein besonders geeignetes Buch), Codreanu lesen! Den einen oder anderen Gedanken an Degrelle und seine Rexisten verschwenden. Die BUF im vereinten Königreich betrachten. Wer dann noch nicht sieht, daß es „den“ Faschismus, den mancher wohl gerne hätte, nicht gibt und nie gab, dem ist nicht zu helfen. Aber das Wesen und den Aufstieg dieser Ideologien zu verstehen ist alles andere als Zeitverschwendung. Mit einer gewissen Bitterkeit kann man längst sagen: Das wird gerade alles wieder tagesaktuell.