Teil des demokratischen Spektrums?
Was genau grenzt ein Wesen aus dem "demokratischen Spektrum" aus?
Ist es die Fähigkeit zum Irrtum, der man erlegen ist? Oder muß Starrsinn hinzutreten, also der Unwille, einen Irrtum als solchen zu erkennen und zu korrigieren?
Ist es ein abweichender Gebrauch seiner kognitiven Fähigkeiten, oder das Fehlen solcher? Ab welchem Vernunftstatus gehört man dann dazu, bis zu welchem noch nicht? Muß das nachgewiesen werden, oder reicht Unterstellung (gerade bezüglich des Fehlens ja leichthin gemacht)?
Oder muss sich, um eine Ausgrenzung aus dem "Spektrum" vorzunehmen, etwas gegen das "demokratische" richten - also beispielsweise monarchistische Bestrebungen oder anarchistische, die beide die Demokratie als aktuelle Regierungsform nicht beibehalten wollen?
Dann allerdings wäre jemand, der einerseits für die Beibehaltung der Demokratie wäre, andererseits aber beliebig kruden Thesen anhinge, dennoch "Teil des demokratischen Spektrums", denn die Demokratie weist er nicht zurück und als Individuum gehört er trotz beliebiger eventuell vorhandener anderer Mängel dazu.
Wer, wie blu_frisbee weiter unten, nach Gutdünken und momentaner Gefallenslage kurzerhand den Diskurs verweigert und Leute aufgrund empfundener Mängel (oder zumindest Andersartigkeit) ausgrenzt, wird immer in der Gefahr stehen, irgendwann selbst zu den Ausgegrenzten zu gehören. Wenn (was man nun einmal nicht endgültig ausschließen kann) irgendwann das "rechte Gedankengut" wieder zum mehrheitlich geteilten wird, ist man dann selbst noch "Teil des demokratischen Spektrums" oder zurecht dann eben nicht mehr? Oder gibt es eben doch ein "gleicher als andere", das in dem Fall dafür sorgt, daß man selbst natürlich niemals ausgegrenzt zu werden hat, auch wenn man es anderen gegenüber munter praktiziert (hat)?
Sich in einer unangreifbaren Position ewiger Richtigkeit zu wähnen, kann gefährlich nach hinten losgehen.