c.renée schrieb am 12.10.2021 16:06:
Die Frage ist nun, wollen Sie es von der individuellen oder gesellschaftlichen Seite betrachten? Ich betrachte es von der Seite, in wessen Interesse etwas geschieht. Dabei nehme ich mir als bekennende Antikapitalistin die Freiheit, die Interessen der "Kapitalistenklasse" hinter solchen groß angelegten "Bewegungen" zu vermuten. "Identitäre" Bewegungen, egal welcher Facette, liegen nicht im Interesse des "Proletariats" - das sind diejenigen, welche ihre Arbeitskraft verkaufen müssen.
Ich denke nicht, dass man die beiden trennen muss. Ich bin gedanklich mittlerweiel soweit, dass ich behaupten möchte, dass die Art der Motivation (intrinsisch/extrinsisch) entscheidend ist.
Intrinsisch motivierte folgen dem, was sie selbst für richtig und wichtig erachten. Das sind Individualisten. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht an gesellschaftlichen Themen interessiert sind!
Extrinsch motiviert sind leicht zu beeinflußen, sie legen Wert auf die Bewertung von fremden und lassen sich leichter zu Dingen bringen, die ihren eigenen (Moral-)Vorstellungen widersprechen.
Bei Ihnen scheinen beide Möglichkeiten (individuellen oder gesellschaftlichen) an Gruppen gebunden zu sein. Gruppendynamik ist aber eine ganz andere, als die von mir bevorzugte individuelle/instrinsisch motivierte Herangehensweise. Bei der übernimmt man nämlich komplett die Verantwortung für das, was man tut. Man kann es nicht auf die Gruppe abwälzen! Man kann nicht sagen, dass die Mehrheit es ja so wollte. Man muss sich also mit eigenen Fehlern auseinander setzen. Fehler machen ist absolut okay, nur das nicht daraus lernen nicht.