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  • Flintix

mehr als 1000 Beiträge seit 06.11.2020

Re: Bürgerkrieg vermeiden = gesellschaftliche Spaltung formalisieren

bismi schrieb am 10.08.2024 22:30:

Auch Unternehmer müssen essen und ihre Familie ernähren. Sie unterliegen demselben Zwang wie alle Menschen. Wir leben nicht im Schlaraffenland. Und wenn Unternehmer ihr Geschäft nicht aufrechterhalten können, weil ihnen die Angestellten davonlaufen, dann haben sie dasselbe Problem wie Angestellte, die keinen Arbeitsplatz finden. Und das sind keine Ausnahmefälle.

Wenn ich mir die Kapitalakkumulation so anschaue, die ungleiche Verteilung von Vermögen und Einkommen sehe ich da einen gewissen Unterschied, was den Zwang angeht, in Abhängigkeit der Verfügbaren "Tauschmittel".

Der Beginn der industriellen Revolution in England war ein Fortschritt auch für die Arbeiter gemessen an ihren vorherigen Lebensbedingungen.

Das musst du mir näher erleutern, soweit ich das weiß waren vorher die meisten Kleinbauern und lebten von der Landwirtschaft. In wie weit war das schlechter als das Leben als Arbeiter in der Stadt?

Die Einhegungen waren politische Maßnahmen (!), keine Aktionen der freien Wirtschaft. Die politische Klasse nahm den Landarbeitern plötzlich Land weg zum Vorteil von Lobbyisten, die mit der Politik verbandelt waren. Es gibt einen Unterschied zwischen freien Unternehmern und Lobbyisten!

Waren die wesentlichen politischen Änderungen in der Zeit nicht sowas wie die Überführung von Gemeinschaftseigentum in Privateigentum und Liberalisierung der Wirtschaft?

Und um gleichzeitig diese Masse von ehemaligen Landarbeitern in den Städten aufzunehmen, konnten die Lebensverhältnisse nur so sein wie von Dickens beschrieben. Wenn man sie besser gemacht hätte, hätten nur einige einen Vorteil davon gehabt. Die anderen wären gestorben. Die Gewinne die mit den ärmlich lebenden Arbeitern gemacht wurden, dienten dazu die Industrie auszubauen, die dann mehr um die Arbeiter konkurrierte und ihnen deshalb höhere Löhne bieten musste. Der Lebensstandard stieg.

Und ich dachte, Gewerkschaften und Arbeitsrecht hätten da einiges zu beigetragen, in dem sie mit sowas wie Arbeitszeitregelungen zunächst für Kinder etc. die Vertragsfreiheit eingeschränkt haben.

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