Zudem gaben nur rund 60 Prozent der Berechtigten ihre Stimme ab. Die Nichtwählerschaft besteht aber zum größeren Teil aus politisch Frustrierten und Abgehängten, aus Schwarzen, eingewanderten oder gebürtigen Lateinamerikaner:innen sowie Arbeiter:innen der Unterschicht, die eher von progressiven Programm angezogen werden.
Naja, ich vermute wenn sich die Abgehängten für das Klimathema interessieren, dann eher von der Fragestellung her "Wieviel wird uns das kosten?". Die Gelbwesten haben die Ansicht gut in der Erwiderung "Ihr macht euch um das Ende der Welt sorgen, wir uns um das Ende des Monats" (weil am Ende des Geldes noch viel zu viel Monat übrig ist) zusammengefasst.
Welcher Grüne hört das schon gerne? Oder hat eine Lösung wie die Klimakrise ohne weitergehende Verarmung der bereits Armen gelöst werden soll? Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass der einfache Arbeiter freudig die nächste Benzinpreis-/Miet-/Lebensmittelpreiserhöhung erwartet weils fürs Klima angeblich gut ist (de facto sich dann die Reichen umso mehr den Bauch vollschlagen)?
So antwortete eine große Mehrheit von US-Wählern während des Wahlkampfs 2016 auf die Frage des britischen Guardian, welches ihr Leben beeinflussende Thema sie "gern stärker von den Präsidentschaftskandidaten diskutiert" sähen, mit "Klimawandel".
Sie kritisierten dabei vor allem, dass die Republikaner die globale Erwärmung leugneten, Obamas Versuche diffamierten und die demokratischen Kandidaten ebenfalls zu wenig über das Thema sprechen würden. Doch statt das Klimathema in den Wahlkampf zu holen, warnten die Medien unbeirrt vor Sanders grüner Planwirtschaft, die viele Jobs kosten werde.
Aha. Zuerst lamentiert der Autor das Thema Klimawandel würde nicht ausreichend diskutiert werden. Wenn es dann diskutiert wird, aber in Form einer Kritik an Sanders "Grüner Planwirtschaft" ist es auch wieder nicht Recht.
D.h. Lobhudelei ist ok, Kritik unerwünscht.
Das bei der Verteufelung von Sanders Plänen sicherlich viel Propaganda dabei gewesen ist, ok, sicherlich. Jedoch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass eine umfassende Energiewende wie sie sich der Autor in seinem anderen Beitrag von heute wünscht, massiv Ressourcen und auch Jobs in der Old Economy kosten wird.
Alleine schon die Vorstellung komplett auf Erdgas, Erdöl etc... zum heizen verzichten und stattdessen auf Wärmepumpen, Geothermie umzusteigen. Viel Spaß beim rausreißen von zig Millionen Heizanlagen in ganz Deutschland und Europa.
Und was die Jobverluste betrifft ist das Vertrauen in den Staat zu gering als dass sich die Leute darauf verlassen würden, dass die Verluste durch Umschulungen in die neuen EE-Branchen abgefangen werden würde. Da haben bald 20 Jahre Agenda 2010 + H4 ganze Arbeit geleistet. Mal ganz davon abgesehen, dass gar nicht klar ist ob diese Jobs nicht eher in China entstehen, siehe Solarbranche.