Es entsetzt mich immer wieder, wie Leute die Bombardierung von Wohngebieten und Zivilisten rechtfertigen können. Besonders widerlich ist es, wenn das wie im vorliegenden Artikel, selektiv geschieht. Selbstverständlich ist die vorsätzliche Ermordung von Zivilisten ein Verbrechen - und zwar immer und überall, egal von wem und unter welchen Umständen sie begangen wird. Auch Vergeltung ist kein legitime Motiv, weil sie nicht die Verantwortlichen der zu vergeltenden Tat trifft. Es ist so, wie wenn zwei verfeindete Familienväter beginnen, sich gegenseitig die Kinder umzubringen, anstatt selbst miteinander zu kämpfen.
Der Artikel beschreibt ganz gut wie es zum Bombenkrieg gekommen ist:
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article145416934/Ein-Irrtum-loeste-den-Bombenkrieg-gegen-Staedte-aus.html
Die Ironie dabei: Jede Seite, die Wohngebiete bombardiert hat, anstatt die Ressourcen für militärische Ziele einzusetzen hat sich damit selbst geschadet. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Eskalation nach dem 24. August 1940 und die resultierende Vergeltungsspirale, letztendlich dazu geführt hat, dass Deutschland die Luftschlacht um England verloren hat. Auf alliierter Seite wurden in Folge enorme Rüstungsressourcen in den militärisch weitgehend unbedeutenden Bombenkrieg und die entsprechenden schweren Bomberflotten gesteckt, was die Invasion vermutlich verzögert und den Krieg verlängert hat.
ignatius