Bevor ich meinen detaillierten Senf dazu herausquetsche: Dein Beitrag ist sagen wir mal überraschend vernünftig und sachlich und dazu auch noch zutreffend, und dann auch noch der erste Beitrag, den ich heute morgen zu diesem Thema lese. Manchmal meint es das Schicksal auch mal gut mit mir :-)
Ich fürchte aber, die verkorksten und verdrehten Ansichten, die bei solchen Themen heute üblich zu sein scheinen, sind weiter hinten zu finden. Mal schauen.
HeliosMaximus schrieb am 11.07.2019 09:48:
Natürlich kann man grundsätzlich festhalten, dass die Bahn als Unternehmen sich politischer Positionen in der Öffentlichkeit zu enthalten habe. Das tut Sie allerdings oftmals nicht, wie bei verschiedenen Werbe-Aktionen schon mehrfach festgestellt wurde.
Darüber weiss ich leider nichts. Auch über die Suchmaschinen (was soll ich da eingeben) nichts gefunden. Die Bahn hab ich eigentlich nie so auf dem Zettel gehabt.
Bei Bild online hab ich grad gelesen, dass Soldaten in Uniform jetzt kostenlos Bahn fahren dürfen (muss mir mal so eine Uniform besorgen, das ist ja verlockend, kostenlos durch Deutschland fahren). Find ich ein bissel komisch, wieso sollen ausgerechnet Soldaten umsonst fahren dürfen? Ist Deutschland schon wieder ein Militärstaat wie annu dunnemals? https://tinyurl.com/y4mnvl48
Davon aber abgesehen zeigen sich zwei Standpunkte in der Sichtweise der historischen Ergeignisse, die beide zunächst als legitime freie Meinungsäußerung hierzulande gelten müssen:
".... wegen der Entschärfung einer Bombe, die die Westalliierten auf die unschuldige Bevölkerung Frankfurts abgeworfen haben, zur Zeit ... ."
sowie
....dass die alliierten Bomben im Jahr 1945 eine Nation aus Mitläufern und Mittätern, die das Naziregime erst ermöglicht haben, dorthin befördert haben, wo sie hingehört - und bleiben wird.
Das seh ich ganz genau so wie du es hier schreibst: Die USA sind seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs dafür bekannt, dass sie Zivilbevölkerungen massakrieren, ob mit Bomben, Gas, Chemie oder wie in Hiroshima und Nagasaki, und dort noch ganz ohne Not, mit Atombomben. Diese Typen, die sowas machen, die haben kein Mitleid, die schrecken vor nichts zurück. Und das muss man sagen dürfen, ohne gleich als Nazi beschimpft zu werden. Nazis oder das, was man heute so bezeichnet (die NSDAP gibts ja schon lang nicht mehr) sind ja auch nicht eben mal zart besaitet, und die damaligen sind auch vor nichts zurückgeschreckt. Also ich glaub jetzt nicht, dass dieser Lokführer oder was der war ein Nazi ist. Der hat vielleicht nur ein bissel mehr Geschichtsbewusstsein als diese Frau, die ihn angezeigt hat.
Wenn ich mir dann noch die Aussage der Bahn anschaue, gruselt es mich schon. Eine Nation dorthin befördert, wo sie hingehört und bleiben wird? Wo gehört denn die deutsche Nation hin? Was ist das überhaupt, die deutsche Nation? Alle in Deutschland lebenden Menschen? Alle mit einem deutschen Pass? Das sind so komische Ausdrücke, ich weiss nicht, was die damit genau meinen.
Es gibt nunmal genügend Menschen hierzulande, die nach wie vor den Bombenabwurf auf die Zivilbevölkerung - egal welcher Nation - als Kriegsverbrechen betrachten. Zivilisten können sich dagegen nicht wehren und sind somit als unschuldige Opfer zu betrachten. Was ist an dieser Aussage also falsch gewesen? Dass Sie dem vorgegebenen Geschichts-Narrativ der Besiegten nicht entspricht - vae victis! Das war es, was diese die deutsche Kollektivschuld offenbar so unglaublich verinnerlicht habende Julietta F. wohl empfunden hat und im Gefühl des sog. "korrekten, anständigen Denken" ihrer Empörung umgehend Luft machen musste.
Das ist auch ein Kriegsverbrechen, da kann doch niemand im Ernst Zweifel haben. Überall bomben die Amis weiter munter drauf los. Soll das vertuscht, soll das aus den Nachrichten rausgehalten werden? Ich hab grad eben einen Artikel bei den Nachdenkseiten gelesen, ein Anwalt, seine Eltern wurden Opfer von Uranmunition, die Mutter ist schon an Krebs gestorben, will jetzt die NATO verklagen. Man muss dann aber auch alle verklagen, die damals gross und laut verkündet haben, Uranmunition sei völlig harmlos.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=53287
Es wird Zeit, dass die deutsche Geschichte im öffentlichen Diskurs endlich ohne Vorbehalte diskutiert wird. Warum wurde Dresden bombardiert? Weil es ein kriegswichtiges Ziel war oder weil Briten und Amerikanern der vorrückenden roten Armee eine Machtdemonstration ihrer Luftstreitkräfte bieten wollten? Ist es wahr, dass alliierte Tiefflieger auf die Zivilbevölkerung schossen? Waren die Lager in den Rheinwiesen Vernichtungslager als Teil des Morgenthau-Plans?
Wenn du mit öffentlchem Diskursraum die Mainstream Medien meinst, kannst du das gleich wieder vergessen. Die sind stur wie Panzer. Natürlich sind die Geschichten über die Bombardierung von Dresden wahr, da gibts genug Dokus und es gab oder gibt noch Augenzeugen. Menschen sind bei lebendigem Leib verbrannt, Napalm und was weiss ich noch alles hat man da runtergeschmissen, um die Zivilisten umzubringen. Wie oben schon gesagt, die kennen kein Mitgefühl, das ist denen alles egal.
Auf diese Fragen hat das deutsche Volk ein Recht, wer glaubt das durch einseitige und bevormundende Geschichtsschreibung auslöschen zu dürfen, der muss mit Widerspruch rechnen. Eine freiheitliche, demokratische und pluralistische Gesellschaft, aber eigentlich auch jedes Volk in welcher Gesellschaftsform auch immer hat ein Recht auf eine eigene Sichtweise seiner Geschichte, die in seinen einzelnen Mitgliedern unterschiedlich gewichtet und bewertet wird. Die offizielle Geschichte eines besiegten Volkes sollte spätestens nach 2-3 Generationen ohne Einschränkungen diskutiert und einer unvoreingenommenen Revision unterzogen werden dürfen! Wovor hat man hier Angst? Vor Fakten, die die Wahrheit in einem anderen Licht darstellen könnten? Davor, 70 Jahre lang eventuell auch mit Unwahrheiten gelebt zu haben?
Vor allem aber lebt heut kaum noch jemand aus dieser Generation, den man zur Verantwortung ziehen oder den man abstrafen müsste. Aber es hat auch keine richtige Entnazifizierung stattgefunden, viele Nazis durften ja bei den Amis in Dienst treten, wie man schon lang weiss. Und die Erziehungsmethoden, die Menschen zu gefühllosen Jasagern und Nationalnarzissten machen, ist auch noch immer dieselbe. Das ist aber nicht auf Deutschland beschränkt, in Skandinavien, in Frankreich, in England und was weiss ich wo noch ist das nicht viel anderst. Alle Länder in Europa haben Dreck am Hut, haben profitiert von Ausbeutung der Kolonialländer, haben Massaker zu verantworten, haben Schlimmes angerichtet. Und dann gerade immer die USA, die sich als Gutmenschenstaat ausgibt und den meisten Dreck zu verantworten hat, die meisten Toten seit dem Zweiten Weltkrieg, immer spielt sich die USA als was besseres auf, und die Medien drucken das auch noch und senden Heldenkriegsfilme und Dokus, die die Menschen glauben lassen sollen, die USA sind das beste grösste und menschenfreundlichste Land der Welt. Pippifax.
Es gibt keine alleinige Wahrheit und seine Sicht auf die Geschichte darf der Einzelne hierzulande frei äußern, das muss klar sein. Wenn auch nicht gerade in seiner Funktion als Fahrdienstsprecher der Bahn, was aber nicht mehr Empörung hervorrufen sollte, als wenn er darin für Coca-Cola geworben hätte, das die Kunden doch bitte während der Pause genießen sollten.
Das ist sowieso richtig: Jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit im Kopf, Scheinbarer Konsens entsteht nicht durch Wahrnehmung oder autonome Wirklichkeitskonstruktion, sondern durch Einigung und Kompromisse. Man macht also eine Art Vertrag, die Sachen ab sofort nur noch so und so zu sehen, zu werten, einzuordnen. Dadurch entsteht dann der Eindruck einer objektiv wahrnehmbaren Welt, wo dann doch wieder jeder die Objektivität für sich beansprucht und alle, die da abweichen, als dumm hinstellt.