MrZock schrieb am 12.07.2019 19:58:
Und dieses Gewurstel soll mich als Lügner entlarven?
Diese paar Zeilen sollten - in aller Kürze - darauf hinweisen, daß inhaltlich nichts gegen den Begriff des „Linksfaschisten“ spricht. Daß sich die beiden Begriffe notwendigerweise gegenseitig ausschließen habe ich als Lüge bezeichnet und der dabei unterstellten Zwangsläufigkeit als unsinnige Behauptung angesprochen. Gegen Ende findet sich, wenn man will, ein Dialogangebot („was ich für unmöglich halte“). Ich habe nichts gegen den Versuch einzuwenden, zu zeigen, daß die von mir herausgepickte Position unhaltbar und zwei unvereinbare Definitionen als einzige zwingend sind.
Nichts da: es gibt keine "Linksfaschisten", das ist ein rechtsextremer Kampfbegriff, ganz im bewährten "Wir nicht, die Anderen auch" Stil.
Mit Verlaub: Das tut nichts zur Sache. Man mag bei einem Kampfbegriff annehmen, daß er, um „griffig“ und damit brauchbar zu sein, Verkürzungen vornimmt, pauschalisiert und übergewichtet. Ob es sich bei einem Wort um einen Kampfbegriff handelt, sagt jedoch noch nichts darüber aus, ob er inhaltlich begründbar ist oder nicht.
Es geht mir gar nicht darum, ob der Begriff glücklich gewählt oder angebracht ist. Ich widerspreche allerdings entschieden dem Versuch, ihn so einfach beiseitezuwischen, indem mit einem irrigen Vergleich behauptet wird, dergleichen könne es doch gar nicht geben. Ein bißchen mehr als eine dogmatisch aufgestellte Behauptung dürfte es dazu schon sein!
Ich gehe nun aber wegen des „Wir nicht, die anderen auch“ noch einen Schritt weiter: Der Begriff des „Linksfaschismus“ wird von den meisten Leuten, die sich davon unangenehm berührt fühlen, empört zurückgewiesen. Allerdings ist in selbigem Personenkreis die Meinung durchaus verbreitet, (nach eigenem Ermessen) andere als „Faschisten“ titulieren zu dürfen und diesen dann nicht zuzugestehen, zu widersprechen - denn „man wird Faschisten ja wohl noch so nennen dürfen“. Warum darf einmal eine willkürliche Fremdzuweisung abgelehnt werden und ist auf der anderen Seite einmal gefälligst hinzunehmen?