Ignatius schrieb am 12.07.2019 10:54:
Nur Menschen, nicht Staaten, können Opfer sein. Und wenn es zum Krieg kommt, dann sind auf beiden Seiten 99.9% der Menschen Opfer- inklusiver derer, die in den Schützengräben liegen und den Krieg ausfechten und sich und die anderen zu Opfern machen. Sie alle sind Teil einer Kriegsmaschinerie, die von einer Handvoll alter Männer angeführt wird. Alle anderen sind nur austauschbare Werkzeuge des Systems.
Es ist Tradition, diese paar alten Männer mit ihren jeweiligen Staaten zu identifizieren, weil unsere Weilt und damit das Völkerrecht nun mal nach Staaten organisiert ist. Aber ein moralisches Urteil kann immer nur den einzelnen treffen - das sollten wir, insb. in der Nachschau, niemals vergessen. Opfer kann jeder werden, aber Schuld braucht Macht. Und diese Macht zu Kriegszwecken auf einige wenige Anführer zu bündeln und den Rest zu Befehlsempfängern zu machen ist die wahrscheinlich älteste Kulturtechnik der Menschheit.
Augenscheinlich war das, als Kriege noch zwischen Fürstentümern und Königreichen geführt wurden. Wenn der Krieg aber einmal losbricht, dann verhält es sich auch in Demokratien kaum anders - weil Krieg anders gar nicht geführt werden kann. Deswegen hat man Ende des 19. Jh. mit der Genfer Konvention und der Haager Landkriegsordnung Regeln geschaffen, die sowohl die Zivilisten als auch die besiegten Soldaten schützen sollen. Diese Regeln wurden im 2. Weltkrieg von allen Seiten in großen Umfang missachtet.
ignatius
Ja, immer alles schön verwursteln. Dass da ein Unterschied ist zwischen einer Kriegspartei, die die Versklavung und Ausrottung der angegriffenen Bevölkerung ganz offen als Kriegsziel ausgegeben wurde und dies auch in Taten umsetzte (siehe Leningrad) und der anderen Partei, die dies nicht zum Ziel hatte und auch nicht tat, das siehst Du natürlich nicht.
Warum schreibst Du so einen Scheiß hin? Du willst Revanche.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.07.2019 13:14).