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  • Ignatius

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Re: Schuld braucht Macht

G. M. Detroit schrieb am 12.07.2019 17:14:

Wenn ich es richtig verstehe, sind Zivilisten unbewaffnet und damit keine Kämpfer. Wenn Sie Kriegsteilnehmer sind, sind sie allenfalls Opfer. Der Arthur merkt nicht, wie verblendet er ist. Das ist die Langzeitwirkung des Krieges. Das ist unabhängig davon, wer angefangen hat oder wer die Kriegsgefangenen schlechter behandelt hat.

Der zweite Weltkrieg war der endgültige Siegeszug der Unmenschlichkeit. Er hat den Massenmord an Unbewaffneten zum Kriegsziele erklärt. AUF BEIDEN SEITEN!

Ja, das sehe ich auch so. Krieg wird schon allein aufgrund der technischen Entwicklung immer grausamer. Im WK2 geraten nun erstmals auch explizit Zivilisten ins Fadenkreuz - nicht nur als Kollateralschaden sondern explizites Vernichtungsziel. Dazu komplementär und nicht minder problematisch war auch die damals quasi offizielle und in großem Maßstab erfolgte Politik, Zivilisten als nicht militärische Kombattanten anzuwerben, zu unterstützen und einzusetzten - und damit in Kauf zu nehmen, dass damit der kriegsrechtliche Schutz der Zivilbevölkerung unterlaufen wird. Dieser basiert ja darauf, dass sich die Bevölkerung eines militärisch besiegten Gebiets passiv verhält und keinen weiteren Widerstand leistet - und im Gegenzug vom Besatzer geschont wird.

Verstöße gegen beide Seiten dieses humanitären Übereinkommes gab es natürlich immer, aber der zweite Weltkrieg war insofern ein Dammbruch, als die daraus resultierende (und insb. für die Zivilbevölkerung besonders mörderische) Art der Kriegsführung ("asymmetrischer" Krieg, Guerillakrieg) heute den Normalfall darstellt.

ignatius

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