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  • victa

802 Beiträge seit 05.03.2017

Re: Carsten Linnemann ist ein Paradebeispiel

GrenSo schrieb am 01.08.2024 09:15:

Carsten Linnemann ist, neben Menschen wie Friedrich Merz, eines der Paradebeispiele dafür, dass das C in CDU nicht mehr für christlich stehen kann.

Wie alle irrationalen Überzeugungssysteme mit etlichen, sich teils heftig widersprechenden Sekten, Strömungen und Dogmen ist auch das was unter "Christentum" bzw. "christlich" verstanden werden kann äußerst beliebig - und am Ende des Tages nur eine Frage der Deutungshoheit und somit eine simple Machtfrage.
Wenn die Herrschende Klasse die beherrschte auspressen möchte, dann wird das eben ganz einfach zum allerchristlichsten Prinzip erklärt.
So wurde die absolute Herrschaft von Monarchen durch Gottes Gnaden begründet. Auch mit Askese und "Ora et labora" wurde und wird im Katholizismus das Seelenheil versprochen - was natürlich ungemein praktisch für arme Menschen ist. Und auch im Protestantismus gibt es eine sozial äußerst brutale Nützlichkeitsethik. Die Kirchenkritik des in Deutschland gehyptesten "Reformartors" Martin Luther war ja keine grundsätzliche Kritik an weltlichen Herrschaftsverhältnissen. Auch bei Luther haben sich angehörige des Pöbel der herrschenden Klasse zu unterwerfen, wofür ihnen dann das Seelenheil im vermeintlichen Nachleben winkt. Luthers "Herrschaftskritik" basierte auf einer latent rassistisch aufgeladenen Feindseligkeit gegenüber vermeintlich "südländischer" Lust am Leben was später zum Grundstein des überaus albernen Puritanismus war.

Natürlich wurde und wird "Christentum" auch ganz anders, sozialer interpretiert. Bei CDU/CSU (wie auch bei anderen Parteien) gab es das aber nur unter Druck von außen - in Form von Konkurrenz durch "sozialistische" Regime und durch starke Gewerkschaften.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.08.2024 12:25).

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