Schon die Überschrift ist mal wieder bezeichnend. Bei manchen Artikeln fragt man sich, was das soll? Natürlich ist das Verhalten von Strache eine Einladung für die Linken zu solchen dubiosen Artikeln. Aber übertreiben sollte man es nicht. Eher relativieren. Denn was Strache hier im Alkoholrauch von sich gab, ist gängige Praxis in unseren gelobten Demokratien.
Jede politische Richtung bemüht sich darum, einmal an der Macht, die politischen Gegner klein zu halten. Das fängt beim Austausch der Posten an und hört nicht bei den Investitionen auf. Gelder und Posten werden natürlich politischen Freunden bevorzugt überlassen. Dafür gibt es nun wahrlich genug Beispiele. So einmalig ist Strache also nicht.
Sein großer Fehler war es in die Falle seiner politischen Gegner zu tappen. Politisch erfahrenere PolitikerInnen hätten ihre Vasallen vorausgeschickt und Chef-Gespräche dann bestenfalls hinter abhörsicheren Türen geführt. Andererseits ist der Artikel aber dann auch wieder unfreiwillig lustig. Wenn Konicz etwa über die Opferrolle von Strache fabuliert.
Und seine Versuche, dieses Trauerspiel einzelner Politiker auf die ganze Partei FPÖ zu übertragen, entlarven ihn spätestens beim Versuch, die Handlunge der beiden Politiker nun sogar auf die AfD zu übertragen und die gesamte politische Rechte. Das kann dann eben aber nur schief gehen. Denn hier wird selbst der letzte Leser des Artikels stutzig.
Sogar die Bezeichnung "Volksverräter" wird umgekehrt. Da bleibt wirklich kein Auge trocken, beim lesen dieses Artikels. Zu hinterfragen, wer das ganze Szenario in Auftrag gegeben hat, ist übrigens keine so abwegige Frage, wie es der Autor gerne hätte. Denn in der Tat fiel das Ganze schon zeitlich eng in die Silberstein-Affäre. Nachzulesen z.B. hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Silberstein-Aff%C3%A4re
Hierüber müsste man eigentlich auch etwas im Artikel lesen, wenn sich der Autor schon bemüht, Straches Aufklärungsversuche schlecht zu reden. Aber klar, dies passt natürlich wieder nicht in sein Weltbild. Also verschweigt er es dann doch lieber. Was bleibt, ist ein mittelmäßig bis schlecht recherchierter populistischer Artikel.