luky schrieb am 8. Dezember 2010 15:08
> Ich habe nicht behauptet, dass Antisemitismus ausgestorben sei. Aber
> wenn man sich zu sehr darauf fixiert, könnte man glatt die Hetze
> gegen Roma, Sinti, Muslime usw. übersehen.
Das will ich nicht bestreiten, es stand in Deinem ersten Posting aber
nicht drin. Da stand „Sündenböcke kommen immer vom Rand der
Gesellschaft, leiden meist noch stärker als andere unter den
strukturellen Problemen des Systems und haben kaum Möglichkeiten,
wirklich etwas zu ändern.“. Und das traf z.B. auf die deutschen Juden
der Zwischenkriegszeit nicht (mehr) zu.
Ich denke, zum Nazi wie auch zum „Rechtskonservativen“ gehört beides:
Die Jagd nach Sündenböcken und der Neidkomplex. Da Deutschland ein
relativ wohlhabendes Land ist, die Deutschen sich aber nicht ohne
Grund Sorgen machen, ob das so bleibt, ist hier eher die Komponente
„Sündenbock“ gefragt. Zumal man mit der Hetze gegen Migranten und
„Sozialbetrüger“ auch bei der besseren Gesellschaft anschlußfähig
wird; Sarrazin macht's vor, wenngleich er nur bei Bossi und Wilders
abschreibt. Aber laß mal, spätestens in Phase 2 der Finanzkrise (und
die kommt mit noch größerer Sicherheit als der Klimawandel) wird auch
der Antisemitismus einen neuen Schub bekommen: „Die Wallstreet! Das
jüdische Finanzkapital!“ Man muß wahrscheinlich froh sein, daß
Ackermann kein Jude ist und die Freundlichkeit besitzt, dem
Finanzkapital ein arisches Gesicht zu gaben. :-> Sonst wäre
hierzulande vielleicht was los …
> Ich habe nicht behauptet, dass Antisemitismus ausgestorben sei. Aber
> wenn man sich zu sehr darauf fixiert, könnte man glatt die Hetze
> gegen Roma, Sinti, Muslime usw. übersehen.
Das will ich nicht bestreiten, es stand in Deinem ersten Posting aber
nicht drin. Da stand „Sündenböcke kommen immer vom Rand der
Gesellschaft, leiden meist noch stärker als andere unter den
strukturellen Problemen des Systems und haben kaum Möglichkeiten,
wirklich etwas zu ändern.“. Und das traf z.B. auf die deutschen Juden
der Zwischenkriegszeit nicht (mehr) zu.
Ich denke, zum Nazi wie auch zum „Rechtskonservativen“ gehört beides:
Die Jagd nach Sündenböcken und der Neidkomplex. Da Deutschland ein
relativ wohlhabendes Land ist, die Deutschen sich aber nicht ohne
Grund Sorgen machen, ob das so bleibt, ist hier eher die Komponente
„Sündenbock“ gefragt. Zumal man mit der Hetze gegen Migranten und
„Sozialbetrüger“ auch bei der besseren Gesellschaft anschlußfähig
wird; Sarrazin macht's vor, wenngleich er nur bei Bossi und Wilders
abschreibt. Aber laß mal, spätestens in Phase 2 der Finanzkrise (und
die kommt mit noch größerer Sicherheit als der Klimawandel) wird auch
der Antisemitismus einen neuen Schub bekommen: „Die Wallstreet! Das
jüdische Finanzkapital!“ Man muß wahrscheinlich froh sein, daß
Ackermann kein Jude ist und die Freundlichkeit besitzt, dem
Finanzkapital ein arisches Gesicht zu gaben. :-> Sonst wäre
hierzulande vielleicht was los …