ironjuggernaut schrieb am 8. Dezember 2010 11:11
> Bei dem Blick auf Israel fragt man sich sowieso, was die Israelis aus
> dem Holocaust und dem Antisemitismus gelernt haben.
Sie haben durchaus was daraus gelernt: Immer zuerst mit dem Finger am
Abzug zu sein. Das mag einem mißfallen, ist aber so. Das Land
befindet sich seit über 60 Jahren (wenn man das Mandatsgebiet
einbezieht, sogar seit 90 Jahren) im militärischen Ausnahmezustand.
Da würdest Du wahrscheinlich auch irgendwann paranoid werden oder
auswandern, auch ganz ohne Holocaust. Und wir brauchen gar nicht
darüber zu rechten, wer nun schuld daran ist. Die bloße Tatsache
genügt. Militär und Krieg haben eine mörderische Eigendynamik und
eine Tendenz zur Selbstbegründung. Bei Israel kommt noch hinzu, daß
Rassisten und religiöse Fanatiker problemlos hinziehen und Liberale
ohne weiteres auswandern können. Dieser allmähliche
Bevölkerungsaustausch ist einer von vielen Gründen für die stetige
Rechtsentwicklung der politischen Landschaft. Israel wird nicht mehr
von Tel Aviv, Haifa und den Kibbuzim beherrscht, sondern von
Jerusalem und den Siedlern.
Ansonsten: Warum sollten gerade sie daraus lernen? Sind sie irgendwie
dazu verpflichtet, um sich ihr Ansehen als Opfer nicht zu vermasseln?
Könnten nicht erst mal die Mördernationen von damals mit gutem
Beispiel vorangehen? Guck doch mal nach Ungarn, Litauen, Lettland …
Und in Deutschland blubbern auch noch genug antijüdische
Ressentiments herum. Längst nicht jeder deutschfühlende
Deutschdeutsche hat den Schwenk vom Judenfresser zum Muselfresser
schon vollzogen. Und von denen, die ihn vollzogen haben, würden die
meisten bei gegebenem Anlaß sofort wieder zurückschwenken.
> Wie es aussieht rein gar nichts. Sie benutzen die gleichen
> Mechanismen. Und ich finde das ehrlich gesagt verdammt traurig.
Ein Vergleich mit dem Apartheidsystem mag noch angehen, einer mit dem
Dritten Reich ist einfach indiskutabel.
Übrigens, um Deine Überschrift aufzugreifen: In Palästina steht auf
den Verkauf von „arabischen“ Grundstücken an „jüdische“ Käufer die
Todesstrafe.
> Bei dem Blick auf Israel fragt man sich sowieso, was die Israelis aus
> dem Holocaust und dem Antisemitismus gelernt haben.
Sie haben durchaus was daraus gelernt: Immer zuerst mit dem Finger am
Abzug zu sein. Das mag einem mißfallen, ist aber so. Das Land
befindet sich seit über 60 Jahren (wenn man das Mandatsgebiet
einbezieht, sogar seit 90 Jahren) im militärischen Ausnahmezustand.
Da würdest Du wahrscheinlich auch irgendwann paranoid werden oder
auswandern, auch ganz ohne Holocaust. Und wir brauchen gar nicht
darüber zu rechten, wer nun schuld daran ist. Die bloße Tatsache
genügt. Militär und Krieg haben eine mörderische Eigendynamik und
eine Tendenz zur Selbstbegründung. Bei Israel kommt noch hinzu, daß
Rassisten und religiöse Fanatiker problemlos hinziehen und Liberale
ohne weiteres auswandern können. Dieser allmähliche
Bevölkerungsaustausch ist einer von vielen Gründen für die stetige
Rechtsentwicklung der politischen Landschaft. Israel wird nicht mehr
von Tel Aviv, Haifa und den Kibbuzim beherrscht, sondern von
Jerusalem und den Siedlern.
Ansonsten: Warum sollten gerade sie daraus lernen? Sind sie irgendwie
dazu verpflichtet, um sich ihr Ansehen als Opfer nicht zu vermasseln?
Könnten nicht erst mal die Mördernationen von damals mit gutem
Beispiel vorangehen? Guck doch mal nach Ungarn, Litauen, Lettland …
Und in Deutschland blubbern auch noch genug antijüdische
Ressentiments herum. Längst nicht jeder deutschfühlende
Deutschdeutsche hat den Schwenk vom Judenfresser zum Muselfresser
schon vollzogen. Und von denen, die ihn vollzogen haben, würden die
meisten bei gegebenem Anlaß sofort wieder zurückschwenken.
> Wie es aussieht rein gar nichts. Sie benutzen die gleichen
> Mechanismen. Und ich finde das ehrlich gesagt verdammt traurig.
Ein Vergleich mit dem Apartheidsystem mag noch angehen, einer mit dem
Dritten Reich ist einfach indiskutabel.
Übrigens, um Deine Überschrift aufzugreifen: In Palästina steht auf
den Verkauf von „arabischen“ Grundstücken an „jüdische“ Käufer die
Todesstrafe.