funzt schrieb am 8. Dezember 2010 09:09
> Der neue Judenhass in Europa ist islamisch und links, hier Beispiele:
Wie immer der plumpe Versuch, von bestimmten Fällen auf eine ganze
Religion zu verallgemeinern. Das war schon beim Antijudaismus so und
ist beim Antiislamismus nicht besser.
Und typisch "links" ist "moderner" Judenhass heute ebensowenig wie
der alte Nazisumpf typisch "rechts" war. Dieses Links-Rechts schema
versagt hier kläglich, da es versucht, einen mehrdimensionalen
Meinungsraum in ein lineares Schema zu pressen. "Links" und "rechts"
sagt zunächst nur etwas über die Sitzposition im Parlament aus, und
historisch bedingt grob darüber, ob eine Partei lieber am status quo
festhalten bzw. einen früheren Zustand wiederherstellen will
(konservativ bzw. reaktionär), oder lieber Veränderungen langsam oder
brachial herbeiführen will (progressiv bis revolutionär). Aber selbst
da passt es nicht mehr. In einigen Bereichen ist etwa die FDP, die
den Schweinekapitalismus zurück will, "rechter" als die CDU, die
dafür, wie auch die SPD, mehr auf Überwachungsstaat und
Klassenhierarchie setzt. Und die Piratenpartei passt so gar nicht
mehr in das Schema rein, weil das von ihr primär adressierte Thema
zur Zeit der Entwicklung der parlamentarischen Sitzordnung in der
Öffentlichkeit noch kaum wahrgenommen wurde bzw. teilweise noch gar
nicht existierte.
Ich will nicht die Architektur und Sitzordnung im Parlament umstürzen
(nein, das wäre jetzt zu "links" ;-)). Aber vom alten
links-rechts-Schema sollten wir uns wirklich mal lösen.
Ich will jedweden Antisemitismus nicht verharmlosen. Auch hier in
Deutschland müssen Juden ihre Gottesdienste und Feste unter
Polizeischutz abhalten. Vor der (eher kleinen) Bonner Synagoge
standen zum Chanukka-Fest teilweise bis zu drei(!) Streifenwagen. Vor
einer Kirche wäre das in dieser Form undenkbar, außer vielleicht,
wenn Teflon-Merkel zu Besuch ist.
Aber in gleicher Weise gegen Muslime zu hetzen, ist ein ganz, ganz
tiefer Griff in die Kloake.
So, und nun wasch' Dir gefälligst die Hände, und zwar mit Seife!
Edith fand 'nen Typo und bat noch anzumerken, das ich Muslime
persönlich kenne, die keine Probleme mit Juden haben, aber keinen,
der Herrn Ahmadinedschads Ideologie gutheißt. Und "Ey, ey"-rufende
Flachhirne gibt es in jeder Gesellschaft.
> Der neue Judenhass in Europa ist islamisch und links, hier Beispiele:
Wie immer der plumpe Versuch, von bestimmten Fällen auf eine ganze
Religion zu verallgemeinern. Das war schon beim Antijudaismus so und
ist beim Antiislamismus nicht besser.
Und typisch "links" ist "moderner" Judenhass heute ebensowenig wie
der alte Nazisumpf typisch "rechts" war. Dieses Links-Rechts schema
versagt hier kläglich, da es versucht, einen mehrdimensionalen
Meinungsraum in ein lineares Schema zu pressen. "Links" und "rechts"
sagt zunächst nur etwas über die Sitzposition im Parlament aus, und
historisch bedingt grob darüber, ob eine Partei lieber am status quo
festhalten bzw. einen früheren Zustand wiederherstellen will
(konservativ bzw. reaktionär), oder lieber Veränderungen langsam oder
brachial herbeiführen will (progressiv bis revolutionär). Aber selbst
da passt es nicht mehr. In einigen Bereichen ist etwa die FDP, die
den Schweinekapitalismus zurück will, "rechter" als die CDU, die
dafür, wie auch die SPD, mehr auf Überwachungsstaat und
Klassenhierarchie setzt. Und die Piratenpartei passt so gar nicht
mehr in das Schema rein, weil das von ihr primär adressierte Thema
zur Zeit der Entwicklung der parlamentarischen Sitzordnung in der
Öffentlichkeit noch kaum wahrgenommen wurde bzw. teilweise noch gar
nicht existierte.
Ich will nicht die Architektur und Sitzordnung im Parlament umstürzen
(nein, das wäre jetzt zu "links" ;-)). Aber vom alten
links-rechts-Schema sollten wir uns wirklich mal lösen.
Ich will jedweden Antisemitismus nicht verharmlosen. Auch hier in
Deutschland müssen Juden ihre Gottesdienste und Feste unter
Polizeischutz abhalten. Vor der (eher kleinen) Bonner Synagoge
standen zum Chanukka-Fest teilweise bis zu drei(!) Streifenwagen. Vor
einer Kirche wäre das in dieser Form undenkbar, außer vielleicht,
wenn Teflon-Merkel zu Besuch ist.
Aber in gleicher Weise gegen Muslime zu hetzen, ist ein ganz, ganz
tiefer Griff in die Kloake.
So, und nun wasch' Dir gefälligst die Hände, und zwar mit Seife!
Edith fand 'nen Typo und bat noch anzumerken, das ich Muslime
persönlich kenne, die keine Probleme mit Juden haben, aber keinen,
der Herrn Ahmadinedschads Ideologie gutheißt. Und "Ey, ey"-rufende
Flachhirne gibt es in jeder Gesellschaft.