ratwol22 schrieb am 25.04.2024 17:36:
Lordcommander schrieb am 25.04.2024 17:12:
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Die Ampel wird zum Steigbügelhalter der Rechtsradikalen. Aber anstatt ihre Politik zu ändern, glauben sie, das Problem mit einer mediales Hetzjagd zu beheben.
Die fehlende Medienkompetenz vieler Menschen, junge wie ältere, ist der Steigbügelhalter.
Schlechte Regierungen hat es immer schon gegeben. Doch noch nie gab es eine solche Vielfalt von medialen Konzepten.Die klassischen Medien rutschen in die Krise, weil ihre Kunden weniger werden. Das hat auch mit der Art und Weise zu tun, mit der sie aktuell die Meinungsbildung zu fördern versuchen.
Abseits der klassischen Medien gibt es das Alternativ-Programm: junge Menschen informieren sich im Internet in sozialen Medien. Sie wurden nicht darin geschult, daß diese Art der Informationsbeschaffung, auf die oft kein Presserat ein wachsames Auge hat, um Verstöße zur regeln, eine extrem hohe Kompetenz bei der Bewertung der Veröffentlichungen erfordert.
Teilweise haben Menschen überhaupt keine Medienkompetenz während ihrer Schulausbildung erhalten.Der wichtigste Steigbügelhalter der Rechtsradikalen ist das sinkende Bildungsniveau in der Bundesrepublik Deutschland!
Der zweitwichtigste Steigbügelhalter der Rechtsradikalen ist die Tatsache, daß sich der normale menschliche Anstand peu à peu aus der Mitte der Gesellschaft verabschiedet!
Ich gönne Dir ja deine rosarote Sicht auf unsere Medien und Politik, aber Fakt ist nunmal, dass eine kritische Begleitung der Regierungspolitik in den Medien, die 85% des "klassischen" Marktes abdecken, nicht oder nur kaum vorkommt.
Da magst Du gegen das angebliche Bildungsniveau der jungen Mitbürger schimpfen wie du möchtest, aber - mit Verlaub gesagt - da fällt sogar jedem Einfaltspinsel auf, dass sich da in den großen Medien etwas schlagartig und nicht zum Besseren geändert hat. Das schlägt sich dann halt auch in den Verkaufszahlen und Reichweiten nieder.
Der maßgebliche Steigbügelhalter der Rechten war auch in der Vergangenheit schon immer die Spaltung der Gesellschaft und die einhergehende Erosion der Mittelschicht, die sich auf einmal nicht mehr von den etablierten Politikern Ernst genommen und vertreten fühlten.
Fakt ist allerdings auch, dass rechte Parteien sich bisher immer mit den Kapitaleignern gut gestellt haben und ihre "sozialen Errungenschaften" auf dem Rücken von Teilen der Bevölkerung, die massiv ausgegrenzt und verfolgt wurde, finanziert haben.
Wer also eigentlich ein Programm für eine sozialere, friedlichere und kohärentere Gesellschaft möchte ist mit rechter (= konservativer/national-konservativer) Politik eigentlich gänzlich falsch bedient.
Denn wenn wir z.B. auf das Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933 schauen, dann fällt auf, dass gerade die konservativen Parteien Zentrum und BVP der NSDAP und DNVP die notwendige Mehrheit bescherten.