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  • marenghi

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2020

Re: Grüne verlieren 23 Prozentpunkte bei unter 25-Jährigen

Kriminalität und Angst vor Migration sind NICHT an den ersten Stellen genannt worden von den Jungwählern - Artikel nicht gelesen?

Das ist DEINE, EURE Angst, weil ihr älter als 25 seid, gar nicht in einem migrantischen Umfeld lebt sondern in ner weißen Blase (alles Punkte so wie ich auch), und halt eher auf die Messerstecher- und Vergewaltiger-Meldungen anspringt.

Faktisch ist die Schwerkriminalität seit den 90ern gesunken, da könnt ihr so viel auf den Boden aufstampfen und rot drücken wie ihr wollt. 😊 Auch wenn es natürlich ein Kriminalitätsproblem bei Migranten und MiHis gibt, das zeigen die Statistiken eindeutig.

Das ist bei den JUNGWÄHLERN aber faktisch nicht der Grund. Migration und Gender ist ein Grund bei älteren Wählern, nicht grün zu wählen. Aber da ist die Frage, ob STAMM-Grünen-Wähler davon abgeschreckt sind - eher nicht.

Denn ich sehs so: Die Grünen machen schlicht das, was die FDP auch macht: Sie bedienen beständig seit Jahren ihre Klientel. Nur war das Grünen-Programm, denen man am meisten/als einzige Motivation für Klimaschutz zugetraut hat, eben vor ein paar Jahren auf einmal einer breiten Schicht wichtig. Da stand das Thema noch ohne Ukraine-Krieg, Migrations- und Wirtschaftsprobleme einsam auf Platz 1. Die Haltung zu offener Migration war ja sogar positiv bewertet vor fünf Jahren noch.

Nur: Ändert die FDP ihren neoliberalen Kern und will, um mehr Leute anzusprechen, endlich mal Reiche besteuern, wenns nicht so läuft wie jetzt? Nein, macht sie nicht. Sie behält ihren Markenkern, der ihr halt selbst mit 5-10% oft als, bisher zumindest, "vernünftiger Partner" viele Regierungsbeteiligungen ermöglicht hat.

Und dahin wirds für die Grünen vorerst auch wieder gehen: Markenkern Umweltschutz und Gesellschaftspolitik, als Nischenpartei.

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Dass die Grünen einerseits handwerkliche Fehler gemacht haben, andererseits aber tatsächlich es nicht verstanden haben, Leuten die Angst zu nehmen vor der notwendigen Veränderung (nur halt nicht so schnell wie von den Grünen vorgeprescht) ist mE eine richtige Analyse: Die Wähler SIND uninformiert und ängstlich und wollen die Augen vor Problemen verschließen. Bester Beweis hier im Forum, wo immer noch jede Woche ein Hansel daherkommt und den Klimawandel leugnet, oder Panik vor dem Verbrennerzulassungsverbot 2035 schiebt.

Alle wird man da nicht mitnehmen können, weil es in so einer belastenden, schwierigern Zeit immer Totalverweigerer gibt, die erstarren und sich die gute alte Zeit wieder wünschen, was nicht geht.

Aber zu versagen, der breiten Masse die Angst vor sowas wie der Wärmepumpe zu nehmen, das Gebäudeenergiegesetz von anfang an sozialverträglich zu machen, bei den ganzen Klimaabgaben die Rückzahlung (CO2-Erstattung Kopfpauschale) zu "vergessen" und den Leuten alles auf einmal madig zu machen wollen, von Mobilität bis zu Essverhalten - das war ein großer taktischer Fehler.

Gut, sie hattens nicht leicht, weil die FDP alles an sozialverträglich torpediert hat. Aber dann muss man halt Konsequenezn ziehen und sich nicht an die Macht klammern, sondern aussteigen und sagen "wir wollen Klimaschutz aber sozial, wenn wir deshalb die REgierung abgeben müssen, dann ists so". Der Machthunger war stärker - jetzt sind sie bei der nächsten Regierung völlig raus oder unbedeutendes Feigenblatt.

Wie gesagt, vllt aber auch die ganz normale Rückkehr als Nischenpartei.

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