clusterfuck schrieb am 9. März 2008 21:16
> > > Entspricht nicht meinem Rechtsempfinden und keinem auf
> > > der Erde geltenden Recht.
> >
> > Nana, vorsicht mit solchen absolutismen - es gibt sehr viele
> > verschiedene rechtssysteme.
>
> Aber keins ohne Urheber-, Patentrecht etc. Jedes Rechtssystem nimmt
> Zuschreibung vor, in welcher Form geistiges Eigentum geschützt wird.
> Wenn du ein Gegenbeispiel hast, dann sag es.
Ich hab keins (ausser mp3-dealer in russland), weil es mich nicht
interessiert, wie es wo anders ist. Das wuerde es auch nicht richtig
oder falsch machen. Ich warne nur davon dinge zu behaupten, die man
nicht geprueft haben kann.
> > Ich finde, wenn man es gesamtgesellschaftlich betrachtet, dann is es
> > doch so, dass eine kuenstliche verknappung immer erst mal einen
> > schaden darstellt. Leute profitieren weniger stark, als es ohne
> > mehraufwand moeglich waere. Warum sollte das gut sein?
>
> In jedem Sektor gibt es Verknappung:
Eben nicht. Digitale informationen koennen praktisch ohne kosten
beliebig kopiert werden, sie sind also nicht knapp. Es koennte sie
eigentlich jeder nutzen.
> Meine Arbeitskraft ist begrenzt,
> meine Fähigkeiten sind begrenzt, Rohstoffe sind begrenzt etc. Warum
> sollte das ein Schaden sein?
Na, warum es schaedlich ist, dass rohstoffe begrenzt sind, duerfte ja
wohl mehr als offensichtlich sein, oder? Waeren sie es nicht, dann
gaeb's keine kriege um oel, keine sklaven die in diamantminen
schuften, keine hungernden menschen, etc.
> Es ist die Regel, nicht die Ausnahme.
Genau. Es ist die ausnahme, dass zum ersten mal in der geschichte der
menschheit gueter (informationen) unendlich repliziert werden
koennen, so dass jeder profitieren koennte. Und wir schmeissen diese
revolutionaere chance weg.
Was passiert denn, wenn ich morgen einen brot-replikator baue? Dann
kaufe ich mir in der baeckerei ein brot, und verdoppele es beliebig
oft. Die kopien verschenke ich dann an hungrige menschen. Ist
natuerlich fuer den baecker ziemlich doof. Er ist arbeitslos. Er muss
also hingehen, und z.B. jeden tag eine neue torte erfinden, wenn er
im geschaeft bleiben will. Waere das, gesamtgesellschaftlich,
schlimm? Nein, es waere super, und die futter-fuer-alle-meschine
nicht zu benutzen, oder gar zu verbieten, waere so ziemlich das
unmoralischste was man sich vorstellen koennte.
Der nicht realisiert nutzen ist der schaden.
Uebrigens gehoere ich nicht zu denen, die denken man sollte kein
schlechtes gewissen haben, wenn man staendig alles nur kopiert. Ich
sammle weiterhin gerne CDs, und lade mir die musik, die mir gefaellt,
nicht runter. Ich finde es gut und fair, wenn die kuenstler von ihrer
musik auch leben koennen. Ich bin lediglich der meinung, dass man
solches verhalten nicht durch unsinn wie "geistiges eigentum"
erzwingen kann und darf.
Alles gute,
rob
>
> > Ja, der kuenstler/forscher/etc soll fuer den nuetzlichen einsatz
> > seiner knappen lebenszeit belohnt werden. Aber nicht in form von
> > eigentumsrechten (schon gar nicht der forscher!), sondern eher in
> > form von lohn fuer eine dienstleistung.
>
> Gut, das ist jetzt eine Frage der Abrechnungsart.
>
> > D.h. es muessen einfach andere modelle entwickelt werden, die
> > gerechte entlohnung ohne das absurde konzept "geistigen Eigentums"
> > (und seine folgeschaeden, wie z.B. im artikel beschrieben)
> > sicherstellen.
>
> Von mir aus kann man über neue Modelle nachdenken.
>
> Übrigens: Es ist ja jetzt schon nicht so, dass ein immaterielles Gut
> dem Urheber unbegrenzt zusteht: Nach Zeitablauf erlöschen
> Urheberrechte, auch Rechte an Arzneimitteln etc. Im Gegensatz zum
> materiellen Eigentum hat das Immaterialgüterrecht ein Verfallsdatum,
> nach dem es der Allgemeinheit zukommt. Insofern sehe ich kein so
> fundamentales Problem.
>
> Dass Abmahnaktivitäten begrenzt werden sollten, ist eine andere
> Frage. Man könnte hier über eine Kostengrenze nachdenken o. ä.
> > > Entspricht nicht meinem Rechtsempfinden und keinem auf
> > > der Erde geltenden Recht.
> >
> > Nana, vorsicht mit solchen absolutismen - es gibt sehr viele
> > verschiedene rechtssysteme.
>
> Aber keins ohne Urheber-, Patentrecht etc. Jedes Rechtssystem nimmt
> Zuschreibung vor, in welcher Form geistiges Eigentum geschützt wird.
> Wenn du ein Gegenbeispiel hast, dann sag es.
Ich hab keins (ausser mp3-dealer in russland), weil es mich nicht
interessiert, wie es wo anders ist. Das wuerde es auch nicht richtig
oder falsch machen. Ich warne nur davon dinge zu behaupten, die man
nicht geprueft haben kann.
> > Ich finde, wenn man es gesamtgesellschaftlich betrachtet, dann is es
> > doch so, dass eine kuenstliche verknappung immer erst mal einen
> > schaden darstellt. Leute profitieren weniger stark, als es ohne
> > mehraufwand moeglich waere. Warum sollte das gut sein?
>
> In jedem Sektor gibt es Verknappung:
Eben nicht. Digitale informationen koennen praktisch ohne kosten
beliebig kopiert werden, sie sind also nicht knapp. Es koennte sie
eigentlich jeder nutzen.
> Meine Arbeitskraft ist begrenzt,
> meine Fähigkeiten sind begrenzt, Rohstoffe sind begrenzt etc. Warum
> sollte das ein Schaden sein?
Na, warum es schaedlich ist, dass rohstoffe begrenzt sind, duerfte ja
wohl mehr als offensichtlich sein, oder? Waeren sie es nicht, dann
gaeb's keine kriege um oel, keine sklaven die in diamantminen
schuften, keine hungernden menschen, etc.
> Es ist die Regel, nicht die Ausnahme.
Genau. Es ist die ausnahme, dass zum ersten mal in der geschichte der
menschheit gueter (informationen) unendlich repliziert werden
koennen, so dass jeder profitieren koennte. Und wir schmeissen diese
revolutionaere chance weg.
Was passiert denn, wenn ich morgen einen brot-replikator baue? Dann
kaufe ich mir in der baeckerei ein brot, und verdoppele es beliebig
oft. Die kopien verschenke ich dann an hungrige menschen. Ist
natuerlich fuer den baecker ziemlich doof. Er ist arbeitslos. Er muss
also hingehen, und z.B. jeden tag eine neue torte erfinden, wenn er
im geschaeft bleiben will. Waere das, gesamtgesellschaftlich,
schlimm? Nein, es waere super, und die futter-fuer-alle-meschine
nicht zu benutzen, oder gar zu verbieten, waere so ziemlich das
unmoralischste was man sich vorstellen koennte.
Der nicht realisiert nutzen ist der schaden.
Uebrigens gehoere ich nicht zu denen, die denken man sollte kein
schlechtes gewissen haben, wenn man staendig alles nur kopiert. Ich
sammle weiterhin gerne CDs, und lade mir die musik, die mir gefaellt,
nicht runter. Ich finde es gut und fair, wenn die kuenstler von ihrer
musik auch leben koennen. Ich bin lediglich der meinung, dass man
solches verhalten nicht durch unsinn wie "geistiges eigentum"
erzwingen kann und darf.
Alles gute,
rob
>
> > Ja, der kuenstler/forscher/etc soll fuer den nuetzlichen einsatz
> > seiner knappen lebenszeit belohnt werden. Aber nicht in form von
> > eigentumsrechten (schon gar nicht der forscher!), sondern eher in
> > form von lohn fuer eine dienstleistung.
>
> Gut, das ist jetzt eine Frage der Abrechnungsart.
>
> > D.h. es muessen einfach andere modelle entwickelt werden, die
> > gerechte entlohnung ohne das absurde konzept "geistigen Eigentums"
> > (und seine folgeschaeden, wie z.B. im artikel beschrieben)
> > sicherstellen.
>
> Von mir aus kann man über neue Modelle nachdenken.
>
> Übrigens: Es ist ja jetzt schon nicht so, dass ein immaterielles Gut
> dem Urheber unbegrenzt zusteht: Nach Zeitablauf erlöschen
> Urheberrechte, auch Rechte an Arzneimitteln etc. Im Gegensatz zum
> materiellen Eigentum hat das Immaterialgüterrecht ein Verfallsdatum,
> nach dem es der Allgemeinheit zukommt. Insofern sehe ich kein so
> fundamentales Problem.
>
> Dass Abmahnaktivitäten begrenzt werden sollten, ist eine andere
> Frage. Man könnte hier über eine Kostengrenze nachdenken o. ä.