clusterfuck schrieb am 13. März 2008 12:35
> robert linden schrieb am 11. März 2008 17:52
>
> > Eben nicht. Digitale informationen koennen praktisch ohne kosten
> > beliebig kopiert werden, sie sind also nicht knapp. Es koennte sie
> > eigentlich jeder nutzen.
>
> Das ist aber kurzsichtig, denn hinter der kopierbaren Information
> steck der Einsatz von Arbeits- und Lebenszeit. DAS ist die knappe und
> endliche Ressource, die geschützt werden muss.
Ich glaube Du meinst eher die motivation zum einsatz der ressourcen.
Diese sollte (wie auch immer) geschuetzt werden, ja. Aber wenn die
ressourcen einmal eingesetzt worden sind, dann sind wie weg und
verbraucht. Die zeit kommt nicht wieder. Darum geht es dann als
naechstes darum, wie viel nutzen fuer wie viele leute das ergebnis
dieses ressourceneinsatzes ermoeglicht.
> Umgekehrt könnte mn auch sagen, dass die totale Freiheit, die manche
> hier fordern, zur totalen Ausbeutung führt: Man bringt sich zwar ein
> in den Informationspool der Menschheit, nur den Nutzen hat letztlich
> nur derjenige, der sich maximal vermarkten kann.
Versteh ich leider nicht.
> > Was passiert denn, wenn ich morgen einen brot-replikator baue? Dann
> > kaufe ich mir in der baeckerei ein brot, und verdoppele es beliebig
> > oft. Die kopien verschenke ich dann an hungrige menschen. Ist
> > natuerlich fuer den baecker ziemlich doof. Er ist arbeitslos. Er muss
> > also hingehen, und z.B. jeden tag eine neue torte erfinden, wenn er
> > im geschaeft bleiben will. Waere das, gesamtgesellschaftlich,
> > schlimm?
>
> Ja.
>
> Das ist ein sinnloses Wettrennen, in dem Kräfte vergeudet werden.
Aber nein, ganz im gegenteil! Kraefte werden vergeudet, wenn
ueberhaupt jeden tag wieder brot gebacken werden muss und vor allem
wenn leute staendig neues geld bezahlen (und vorher verdienen)
muessen, um etwas zu kaufen, was in beliebiger menge fuer alle
vorhanden sein koennte.
> Man
> muss jeden Tag, auch wenn keine Notwendigkeit besteht, ein neues
> Rezept entwickeln, nur um die Konkurrenz auszutricksen.
Wieso keine notwendigkeit? Es ist doch toll, wenn es jeden tag neue
tolle rezepte gibt. Das ist doch nuetzlich und dafuer werden leute
auch bezahlen.
Ich kauf mir ja auch neue musik, obwohl ich mir mehr alte musik
kopieren koennte, als ich in meinem leben jemals hoeren kann.
Und wenn die konkurrenz der technische fortschritt ist, der das
eigene geschaeftsmodell obsolet macht, naja, dann hat man eben
irgendwie auch schlicht pech gehabt und muss sich was anderes
ueberlegen. Wie immer, wenn arbeit durch fortschritt
wegrationalisiert wird. Oder aber man verbietet den fortschritt eben,
obwohl er der mehrheit nuetzt, um sein eigenes auskommen zu sichern.
Das scheint ja die beliebtere methode zu sein. Vielleicht sollten wir
auch traktoren, webstuehle, industrieroboter etc verbieten, die
schaffen zwar auch mehr nutzen und produktivitaet als handarbeit,
aber hey, ist doch total die fiese konkurrenz!
Alles gute,
rob
> robert linden schrieb am 11. März 2008 17:52
>
> > Eben nicht. Digitale informationen koennen praktisch ohne kosten
> > beliebig kopiert werden, sie sind also nicht knapp. Es koennte sie
> > eigentlich jeder nutzen.
>
> Das ist aber kurzsichtig, denn hinter der kopierbaren Information
> steck der Einsatz von Arbeits- und Lebenszeit. DAS ist die knappe und
> endliche Ressource, die geschützt werden muss.
Ich glaube Du meinst eher die motivation zum einsatz der ressourcen.
Diese sollte (wie auch immer) geschuetzt werden, ja. Aber wenn die
ressourcen einmal eingesetzt worden sind, dann sind wie weg und
verbraucht. Die zeit kommt nicht wieder. Darum geht es dann als
naechstes darum, wie viel nutzen fuer wie viele leute das ergebnis
dieses ressourceneinsatzes ermoeglicht.
> Umgekehrt könnte mn auch sagen, dass die totale Freiheit, die manche
> hier fordern, zur totalen Ausbeutung führt: Man bringt sich zwar ein
> in den Informationspool der Menschheit, nur den Nutzen hat letztlich
> nur derjenige, der sich maximal vermarkten kann.
Versteh ich leider nicht.
> > Was passiert denn, wenn ich morgen einen brot-replikator baue? Dann
> > kaufe ich mir in der baeckerei ein brot, und verdoppele es beliebig
> > oft. Die kopien verschenke ich dann an hungrige menschen. Ist
> > natuerlich fuer den baecker ziemlich doof. Er ist arbeitslos. Er muss
> > also hingehen, und z.B. jeden tag eine neue torte erfinden, wenn er
> > im geschaeft bleiben will. Waere das, gesamtgesellschaftlich,
> > schlimm?
>
> Ja.
>
> Das ist ein sinnloses Wettrennen, in dem Kräfte vergeudet werden.
Aber nein, ganz im gegenteil! Kraefte werden vergeudet, wenn
ueberhaupt jeden tag wieder brot gebacken werden muss und vor allem
wenn leute staendig neues geld bezahlen (und vorher verdienen)
muessen, um etwas zu kaufen, was in beliebiger menge fuer alle
vorhanden sein koennte.
> Man
> muss jeden Tag, auch wenn keine Notwendigkeit besteht, ein neues
> Rezept entwickeln, nur um die Konkurrenz auszutricksen.
Wieso keine notwendigkeit? Es ist doch toll, wenn es jeden tag neue
tolle rezepte gibt. Das ist doch nuetzlich und dafuer werden leute
auch bezahlen.
Ich kauf mir ja auch neue musik, obwohl ich mir mehr alte musik
kopieren koennte, als ich in meinem leben jemals hoeren kann.
Und wenn die konkurrenz der technische fortschritt ist, der das
eigene geschaeftsmodell obsolet macht, naja, dann hat man eben
irgendwie auch schlicht pech gehabt und muss sich was anderes
ueberlegen. Wie immer, wenn arbeit durch fortschritt
wegrationalisiert wird. Oder aber man verbietet den fortschritt eben,
obwohl er der mehrheit nuetzt, um sein eigenes auskommen zu sichern.
Das scheint ja die beliebtere methode zu sein. Vielleicht sollten wir
auch traktoren, webstuehle, industrieroboter etc verbieten, die
schaffen zwar auch mehr nutzen und produktivitaet als handarbeit,
aber hey, ist doch total die fiese konkurrenz!
Alles gute,
rob