Sehe das auch so. Ich kann aber die Angst der betroffenen nachvollziehen, da Sie zwar keine Ahnung haben, welche Belastungen auf Sie zukommen, gleichzeitig aber auch keinen Einspruch mehr einlegen können, wenn die tatsächlichen Beträge dann feststehen. Unsicherheit erzeugt einfach Angst und Angst erzeugt Aggressionen.
Aber es ist ja nicht nur die Ungewissheit, sondern auch die extremen langen Wartezeiten. Meinen letzten Bescheid (von 3) habe ich erst vor 2 Wochen erhalten. Auf die beiden Widersprüche die ich vor über einem Jahr schriftlich beim Finanzamt eingereicht habe, habe ich niemals eine Antwort erhalten. Ich weiss nicht ob sie dort angekommen sind, ob sie bearbeitet wurden, ob sie abgelehnt wurden... Ich weiss gar nix. Schwarzes Loch.
Es ist letztendlich ein Kommunikation - Super GAU.
Ich zweifele ehrlich gesagt auch an der Qualität der gemachten Angaben. Ich habe einigen älteren Mitmenschen bei der Erstellung der Erklärung geholfen da sie völlig und total überfordert waren. Selbst ich musste zum Anfang erst mit der Maske und Den Daten die gefördert wurden kämpfen, bei meiner eigenen Erklärung. Die Spezialfälle, die mir dann später bei anderen begegnet sind, waren noch wesentlich heftiger. Bei einer Erklärung war ich mir danach 100% sicher dass sie so falsch ist wie sie eingereicht wurde. Bei einer anderen fehlten 2 Grundstücke in dem aufforderungsschreiben und würden daher auch nicht gemeldet.
Alles in allem gehe ich davon aus, dass min 50% von dem, was an die Finanzbehörden gemeldet wurde qualitativ unter aller Sau sein dürfte. Ich glaube nicht dass die überlasteten Finanzämter das alles wieder korrigiert haben.
Bin schon gespannt was passiert, wenn Reihenhausbesitzer A in Zukunft 100€ weniger Grundsteuer bezahlt als Nachbar B, mit der gleichen Hütte und den gleichen Bauplatz.