Weiß ich alles, kenne ich alles, hätte ich selbst schreiben können.
Und nun die Verlegenheit, Gegenargumente finden zu wollen, trotzig an
die Politik zu glauben und sie nicht der selben vernichtenden Kritik
zu unterziehen, die einst Schopenhauer über die christliche Religion
ausgesprochen hatte, als er meinte, ein hinreichend erwachsener
Mensch, würde sich solchem Kinderkram gar nicht erst zuwenden. Ist
gewiss kein Kinderkram, aber macht es deswegen noch nicht besser.
Vielleicht ist der Abschied für Menschen wie mich sogar noch etwas
schwieriger, weil sie sich insgeheim Besserung durch Einsichten
erhoffen, d.h. ihrem rationalistischen Wahn regelmäßig erliegen, wenn
sie gerade nicht so genau hinschauen und in sich selbst lange
Argumentationsketten und Systementwürfe ausbrüten, wie es für
manische Nerds (oder Privatgelehrte) so typisch ist. Aber auch hier
ist schon eine Abwendung erkennbar. Douglas Adams hat letztlich
gesiegt und die derzeit gültige Kosmologie geschrieben. Allenfalls
Rechtsanwälte glauben noch an Gesetze und verhelfen der Politik zu
einer Kadaverlebendigkeit.
Der sonderbarste Augenblick ist immer jener der Desillusionierung,
wenn alles ganz nackt dasteht und die Mühen und Wünsche, sich
bekleidet zu halten, ihren Anspruch nicht mehr einlösen können.
Goedart Palm liefert dann auch eine Lacanianische Erklärung für den
Glauben in die Politik: man möchte dem "Großen Anderen" die Schande
ersparen. Ist das nicht die Angst, dass hinter der Maske noch eine
zweite Maske steckt und die erste Maske, seinen Träger immerhin zu
einem Schauspiel zwingt, dass durch die Restriktionen der Rolle,
immer auch etwas Gutes transportiert, während die zweite Maske, "die
Wahrheit", nur eine Fratze ist? Wie kann man dieser Doppelbödigkeit
entkommen? Die Aufklärung versucht die Maske hinter der Maske
sichtbar zu machen, zugleich nimmt sie, durch den Diskurs der
Vernunft, auch wieder am Maskendesign teil. Man kann ihr also nicht
entkommen. Was wäre denn nun eine gute Maske, wer stellt sie her und
was stellt sie da? Die alten Fetische haben ihre Kraft verloren. Wie
sehen die neuen aus?
Tloen
Und nun die Verlegenheit, Gegenargumente finden zu wollen, trotzig an
die Politik zu glauben und sie nicht der selben vernichtenden Kritik
zu unterziehen, die einst Schopenhauer über die christliche Religion
ausgesprochen hatte, als er meinte, ein hinreichend erwachsener
Mensch, würde sich solchem Kinderkram gar nicht erst zuwenden. Ist
gewiss kein Kinderkram, aber macht es deswegen noch nicht besser.
Vielleicht ist der Abschied für Menschen wie mich sogar noch etwas
schwieriger, weil sie sich insgeheim Besserung durch Einsichten
erhoffen, d.h. ihrem rationalistischen Wahn regelmäßig erliegen, wenn
sie gerade nicht so genau hinschauen und in sich selbst lange
Argumentationsketten und Systementwürfe ausbrüten, wie es für
manische Nerds (oder Privatgelehrte) so typisch ist. Aber auch hier
ist schon eine Abwendung erkennbar. Douglas Adams hat letztlich
gesiegt und die derzeit gültige Kosmologie geschrieben. Allenfalls
Rechtsanwälte glauben noch an Gesetze und verhelfen der Politik zu
einer Kadaverlebendigkeit.
Der sonderbarste Augenblick ist immer jener der Desillusionierung,
wenn alles ganz nackt dasteht und die Mühen und Wünsche, sich
bekleidet zu halten, ihren Anspruch nicht mehr einlösen können.
Goedart Palm liefert dann auch eine Lacanianische Erklärung für den
Glauben in die Politik: man möchte dem "Großen Anderen" die Schande
ersparen. Ist das nicht die Angst, dass hinter der Maske noch eine
zweite Maske steckt und die erste Maske, seinen Träger immerhin zu
einem Schauspiel zwingt, dass durch die Restriktionen der Rolle,
immer auch etwas Gutes transportiert, während die zweite Maske, "die
Wahrheit", nur eine Fratze ist? Wie kann man dieser Doppelbödigkeit
entkommen? Die Aufklärung versucht die Maske hinter der Maske
sichtbar zu machen, zugleich nimmt sie, durch den Diskurs der
Vernunft, auch wieder am Maskendesign teil. Man kann ihr also nicht
entkommen. Was wäre denn nun eine gute Maske, wer stellt sie her und
was stellt sie da? Die alten Fetische haben ihre Kraft verloren. Wie
sehen die neuen aus?
Tloen