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Gesellschaftsvertrag, Goetter und Goetzen

Hallo Misepeter (der Name ist Programm?)

> Misespeter  (28. Juli 2002 12:57)
>> fbr schrieb am 27. Juli 2002 22:03
>> Warum haben wir einen Gesellschaftsvertrag? -

> Haben wir doch garnicht. Der @gesellschaftvertrag' ist eine
> religioese Erscheinung. 

Den Gesellschaftvertrag hast Du mit Deiner Geburt impliziet 
unterschrieben. Du musst Dich der Rechtssprechung beugen, 
wenn Du weiterhin die Vorzuege einer 1-Welt Demokratie 
absorbieren moechtest.

> Ich habe uebrigens den Gesellschaftsvertrag nicht unterschrieben,
> warum sollte er also fuer mich gueltig sein? Zumal ich gar nicht
> weiss was drinne steht?

Fang mit dem GG an.

> Mir scheint, die Maske, die Dir vorschwebt, ist nicht wirklich eine
> Neue, also sollte auch die Herstellung nicht so viel Zeit
> erfordern......

Das Neue ist nicht an fuer sich das Richtige, nur weil es neu ist. 
Zum anderen daechte ich da schon an eine voellig andere Maske. 
Deren konkrete Beschreibung kann ich jedoch nicht angeben. 
Erkenntnis befindet sich im Fluss.

> In der Tat, es scheint jedoch durch jegliche historische
> Wahrscheinlichkeit unterlegt: Auch die naechste Maske wird wieder
> eine Religion sein, wie alle anderen vor ihr. Sie allein ist aus dem
> Stoff, der wirklich genug Wahrheit vorgaukeln kann, und
> tieferliegendes zu verdecken vermag....

Wahrheit ist ein schwieriger Begriff. Religioesitaet als 
vorlaeufige Antwort auf unbeantwortete Fragen hat durchaus ihre 
Berechtigung und ich will auch nicht nahe legen, dass alle 
Fragen beantwortbar sind. Bekanntlich folgt schon logisch das 
Gegenteil aus den Gedanken zur Menge des Unwissens in Korrespondez 
zur Menge des zunehmenden Wissens.

> Der Wahn als Menschenrecht, die Befriedigung des Irrationalen, das
> ist seit jeher die Aufgaben aller Hohepriester, seien sie nun
> goettlicher oder weltlicher Natur. Es gibt keinen Anlass anzunehmen,
> dass diese Befriedigung in Zukunft nicht mehr noetig sei, oder auch
> nur in ihrer Dringlichkeit herabgesetzt wuerde.

Wer hat denn davon gesprochen? Es geht vielmehr darum, Metamorphosis 
in ihrer Permanenz zu begreifen. Eine bis in den Intellekt 
reflektierte kybernetische Neuorientierung der Ratio, ein Prozess, 
der bereits um 1930 seinen Anfang genommen hat und in seiner 
Fundamentalitaet weitgehend - ich nehme mich da selbst nicht aus - 
unverstanden ist.

> Freuen wir uns also auf ein paar neue Goetter! Oder Goetzen (wie die
> armen Menschen es empfinden, deren irrationale Faehigkeiten
> unterentwickelt sind)....

Der herabsetzende Blick auf die vermeintlichen Schafe ist hier 
nicht hilfreich. Sarkasmus bzw. Fatalismus schliesst fuer den 
Moment eine Perspektive aus, voellig legitim hin und wieder 
und ebenfalls ein Mittel der Klaerung. Aber der Stillstand ist 
nur scheinbar und voellig unfaehig sich gegen die (intellektuelle) 
Revolution zu widersetzen.

Gruss Felix

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