Es ist also nach Meinung des Autors Ökoimperialismus, wenn Macron als einer der wenigen westlichen Politiker den ökologischen Amoklauf eines Bolsonaro kritisiert. Sind dann auch die Indigenen und Kleinbauern Brasiliens, aber auch viele andere Brasilianer, deren Kinder mittlerweile durch die Rauchbelastung krank werden und die internationale und in der Sprechweise des Autors ökoimperialistische Unterstützung im Kampf gegen das Abbrennen des Regenwealdes herbeisehnen am Holzweg? Der Autor versteht ganz offensichtlich nicht, dass "Imperialismus" nicht wie im 19. und 20 Jhdt. aus Europa, sondern in zunehmenden Maße von den Eliten des Landes selbst ausgeübt wird und die Leidtragenden dieser Entwicklung dringend Hilfe, ja auch aus dem "imperialistischen" Europa, benötigen und auch wünschen. Ihnen diese aus vermeintlich ideologischen Gründen zu verweigern spielt nur dem "Faschisten" Bolsonaro in die Hände, der übrigens mit genau denselben Argumenten, wie der Autor aufwartet.
Die Klimakrise betrifft uns alle und wenn hier kriminelle Lobbys mutwillig unser aller Lebensgrundlagen bedrohen, müssen sie von der globalen Zivilgesellschaft bekämpft und natürlich auch das Völkerrecht dieser neuen Situation angepasst werden. Das schließt nicht aus, dass wir unser Konsumdenken (z.B. Soja und Rinder aus Brasilien) grundlegend ändern müssen, um solchen Kriminellen wie Bolsonaro ihre Geschäftsgrundlage zu nehmen.
Nirgendwo ist die Abholzung des Regenwaldes so fatal wie in Brasilien, weil es der größte zusammenhängende Regenwald auf der ganzen Welt ist. Deshalb ist es klar, dass sich hier auch der globale Widerstand gegen die Rodung der letzten Regenwälder entzündet.