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  • Rkahr

mehr als 1000 Beiträge seit 25.04.2023

Mal ins Verhältnis gesetzt.

Ist-Zustand:

In Begleitung von Eltern oder anderen Sorgeberechtigten dürfen Jugendliche bereits ab 14 Jahren legal Alkohol (Bier, Wein, Schaumwein) trinken – auch in Gaststätten und in der Öffentlichkeit. Dies ist seit 1952 im Jugendschutzgesetz unter § 9, Absatz 2 geregelt.

Das heißt, wenn man auf einer Feier zu Silvester ist, darf man auch mal ein Glas Schaumwein haben.

Wenn man ein Familientreffen mit Grillen hat, dann darf Papa, wenn man wirklich mal großes Interesse hat, einen Bier probieren lassen.

Wenn man mit der Mama auf einem Weinfest ist, kann man mal eine Weinschorle bekommen, damit man Ruhe gibt.

Und natürlich beim Griechen: Da kann man sich sehr erwachsen fühlen, wenn ein kleiner Uzo, eisgekühlt, ankommt. Kein Kellner wird gegen den Willen der Eltern dem Junior einen Wein oder Schnaps aufzwingen – es wird lediglich die Diskussion angeboten.

„Papa, aber ich will mal Bier probieren …“

„Wird dir nicht schmecken.“

„Aber es ist doch erfrischend, und du trinkst es doch auch.“

„Wird dir trotzdem nicht schmecken.“

„Komm schon! Ich will ja nur mal probieren.“

sip

„Und? War’s all das, was du dir versprochen hast?“

kopfschüttel

„Deswegen sage ich es dir: Du erinnerst dich an den Geschmack. Wenn dir jemand sagen will, das ist jetzt voll das Geile, dann weißt du, wie Bier schmeckt und kannst deine eigenen Entscheidungen treffen. Und wenn du dem Papa mal die nächste Flasche Bier holst, guck mal hinten rein, da habe ich extra eine Flasche Limo nur für dich.“

Das ist der Ist-Zustand.

Das will Lauterbach also verbieten. Da fragt man sich, ob der Mensch die Fliege etwas zu eng gestellt hat.

Würde ich jetzt dagegen argumentieren wollen, sage ich: Es gibt auch eine Reihe von Kinderärzten, die vegetarische Ernährung für Kinder mit mutwilliger Körperverletzung gleichsetzen.

Jetzt gibt es da eine ganze Reihe von Vegetariern und Veganern, die sagen zu Recht, sie rennen sich da die Hacken wund, lesen gewaltig viel, stehen endlos lange am Herd, damit Junior auch wirklich alles bekommt, was er bekommen soll.

Und dann sage ich: Die gleichen Leute gibt es auch unter Alkoholtrinkern. Genau die gleichen Leute. Gute Eltern, die sich eben um sowas Sorgen machen. Da ist es dann nicht so, dass Junior mit auf Sauftouren genommen wird; da bekommt Junior eben mal ein Bier beim Griechen, bis er so jämmerlich guckt, dass ihm die Cola zum Nachspülen gereicht wird.

Wir wissen beide, dass es da unbewiesene Horrorgeschichten gibt, von wahnkranken Müttern, die Babys nicht mal mit Milch füttern, sondern dem Kind einreden, dass es jetzt Komplexe haben muss, weil es einem Kalb die Milch wegtrinkt. Die nicht locker lassen, bis das Kind schreit, und die die Psychologenrechnung als gute Investition in die spätere Lebensführung ihres Kindes sehen.

Aber komischerweise geht es auf der einen Seite, dass wir den Vegetariern und Veganern zugestehen, dass wir es zwar nicht verstehen, aber wir denken, dass es durchaus drin sein kann, dass sich ein Erwachsener nett um das Kind kümmert …

Auf der anderen Seite sehen wir, dass es keine einzige Möglichkeit gibt, unter der auch nur der geringste Alkoholgenuss gut sein kann – also staatliches Verbot.

Ich sage das jetzt mal freundlich: Da geht es jemandem aber zu lange zu gut …

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.08.2024 20:39).

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