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  • Crissov

683 Beiträge seit 27.03.2001

Positive Auswirkungen von Alkohol

Hat wirklich irgendwer geglaubt, dass geringe Mengen Alkohol positive gesundheitliche Auswirkungen haben könnten? Meinem Verständnis nach waren das immer positive Auswirkungen von Bier und Wein, obwohl sie Alkohol enthalten. Allerhöchstens wird angenommen, dass der Alkohol bei der Aufnahme oder Verwertung gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe helfen könne, aber nie wurde der Alkohol selbst als gesund angesehen.

Als das JÖSchG für mich galt, gab es noch heruntergesetzte Schutzaltersgrenzen für unbegleitete Jugendliche auf Reisen und Zigaretten konnte man ab 16 legal kaufen 🤷‍♂️ Seltsam, dass bei den entsprechenden Änderungen das begleitete Trinken in der Öffentlichkeit nicht beschnitten wurde. Es gehört zu den elterlichen Erziehungsaufgaben, ihren Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit kulturell akzeptierten, aber schädlichen Substanzen beizubringen, genauso wie sie ihren Nachwuchs bspw. über Sex aufklären sollten. Wenig überraschend gibt es aber einerseits sehr unterschiedliche Ansichten zu einem bewussten Konsum – von Abstinenz bis Eskalation – und andererseits schwankt auch die Motivation zur Aufklärung und die Eignung als Vorbild von Familie zu Familie.

Ich begreife das Gesetzesvorhaben daher in einem seit Jahren zu beobachtenden Prozess, der dem Staat eine größere Rolle im Jugendschutz auch gegenüber den eigenen Eltern zumisst. Die Begründung dafür scheint allgemein in einem wachsenden Misstrauen gegenüber den erzieherischen Fähigkeiten von (anderen) Eltern zu liegen – oder positiver formuliert in einer sinkenden Toleranz gegenüber elterlicher Vernachlässigung oder gar Misshandlung.

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