Re: Eigentlich ist es mir ja egal...

Charcharoth schrieb am 29.08.2024 08:34:

Naja, man könnte auch, ähnlich wie früher in den Videotheken, den Zugang zu Pornos wirksamer erst ab 18 erlauben.

Nein, könnte man nicht.
Das Internet ist keine Videothek, der Vergleich ist so hanebüchen dass ich mich frage wie alt du bist. Du kennst noch Videotheken, also kennst du auch die von der Leyensche Diskussion um den Kram.

Und noch was:
Pornokonsum ist nicht "erst ab 18 erlaubt" sondern Kindern und jugendlichen unter 18 Jahren untersagt. Ich finde das macht in der Formulierung einen kleinen aber feinen Unterschied.
Der Staat in Form des Gesetzgebers erlaubt also nicht den Pornokonsum. Das kann er nicht.
Er untersagt ihm einem kleinen Teilbereich der Gesellschaft.
Alleine das macht schon einen unterschied bei der Bewertung. Und er grenzt das auch nicht auf Pornos ein.

Die aktuellen "ich-bin-wirklich-über-18-Banner" sind ja albern.

Sie sind ein deutliches Anzeichen des einen Kommunikationspartners welche Kommunikationspartner er wünscht.
Das Banner falsch zu beantworten ist eine Lüge.
Egal ob du das als albern empfindest oder zu wenig wirksam oder in den falschen Farben gemalt.

Z.B., indem der Zugang zu sowas

was ist sowas? bitte benenne die Themenbereiche über die ich mich deiner Meinung nach persönlich identifizieren muss damit ich sicher sein kann dass ich darüber reden darf.
Ein Verbot mir gegenüber wirst du leider erst genau spezifizieren müssen. Ansonsten wirst du von mir niemals Zustimmung erhalten können, ich überlass doch meine Freiheit nicht deiner Willkür. Wir verbieten jetzt halt mal irgendwie irgendwas weil Kinder....

Schon das erste Problem deiner Argumentation ist das du ein unspezifisches etwas kontrollieren willst. klappt nicht.

mit einem sauberen Ü18-Ident-Verfahren geregelt wird. Pornoseiten, die sowas nicht machen, würden halt in Dtl. gesperrt.

wieviele Pornseiten mags wohl geben?
Aber stimmt, du musst dich ja nicht darum kümmern, du musst es ja nur fordern.
Welchem Anbieter soll ich für die Ü18 Identifikation anvertrauen?
Soll es staatlich gemacht werden? soll jeder Webseitenanbieter jetzt also Zugriff auf die Einwohnermeldedaten erhalten?
Soll es eine eigene Faesersche Behörde geben die dafür zuständig ist? Braucht Ursula äh von der Laien eine Job nach ihrer Europabeschäftigung? Ich dachte Günter Öttinger wäre schon gut untergekommen?
Ist es eine hoheitliche Aufgabe?

Soll es eine privatwirtschaftliche Institution werden?
Soll ich jetzt also dafür bezahlen das ich etwas unternehme was mir per Definition zusteht?
Davor noch bei nem Blockwart vorher um Erlaubnis und dergestalt als Volljähriger der nun wahrlich nicht die persönliche Verantwortung für irgendjemandes Kinder steht mein Kommunikationsbegehr vor einem vollkommen unbeteiligten Offen legen weil "die Kinder der anderen" ?

Suchst du eine neue Beschäftigung?
Gründe doch Filterlisten, oder frag mal bei AVM ob sie für die Pflege ihrer Kindersicherung in der Fitzbox noch freiwillige Internetsucher benötigen? Dann kannst du auch wirksamer etwas tun.

Was soll also diese Beweislastumkehr?
Weil mein Nachbar drei Blocks weiter zu dumm für die Kontrolle des Handys seiner Kinder ist muss ich jetzt also Geld ausgeben und meine Kommunikation vorher offenbaren und meine Identität preisgeben?
Wegen dem angeblichen Nachbarn drei Blocks weiter?

DNS-Proxies oder so könnte man technisch auf Providerseite blocken

Nein.

und auch nur über ein Ü18-Ident-Verfahren befreien.

Wer schließt denn den Vertrag über den Internetzugang ab?
Das Identverfahren ist doch damit wohl bitte erledigt....

So etwas wird sicher auch wieder als Bevormundung kritisiert, wäre aber wirksamer als die Ein-Klick-Umgehung...

Nein.
Es ist Bevormundung, es wird nicht als solches kritisiert, es wird festgestellt dass es das ist.
Denk doch den alten Kram vorher durch, oder schau dir die Geschichte der Stoppschilder wenigstens an.

Sonnige Grüße
Charcharoth

du hast meine Antwort wirklich nicht gelesen, oder?
Oder hast du sie nicht verstanden?
Die Laienhafte Anspielung auch nicht wahr genommen?

Ich hab dir also oben schonmal einen Teil der rissigen Schallplatte abgespielt die vor 20 Jahren ad acta gelegt wurde.

Kommt es dir nicht vor dem grandiosen Vorschlag in den Sinn, das dein Vorschlag bereits diskutiert wurde und

EINFACH NICHT FUNKTIONIEREN KANN?

Du hier also nichts, aber auch gar nichts bei trägst zu einer längst vergangenen Diskussion, die hier erstens OT ist, (es geht um Lauterbachs Gesetzesänderungsvorschlag und die darin befindliche übergriffigkeit, aber sei es drum)

Oder warum kommst du hier mit ner derart ollen Kammelle?
Das was du hier machst entspricht einem 10 Klässler vor der Abschlussprüfung den Lehrer bittend die Regeln der Bruchrechnung zu wiederholen.
Das ist HIER IM HEISE FORUM ein paar suchen weiter ausdiskutiert, Stoppschilder, Internetsperren wären Suchbegriffe.
Das funktioniert nur im Kopf von ein paar Verbotsfetischisten, und wirkt auch nur auf nem CDU Parteitag überzeugend.
Es ist, wie Hagen Rether so schön sagt: rum.

Internet: weltweite Verknüpfung aller Computer.
Und du kommst mit deinem lokal kolorit.....
was kommt als nächster Trollansatz?
Artikel13 Verteidigung?
Axel Voss Fanposter?
Diskussionen warum Milchkannen kein 5G brauchen?
Das ist das telepolis Forum, ein Teil deutschlands größter Online IT Publikation.
Zwei Klicks nebenan kannst du das alles nochmal nachlesen.
Im großen und ganzen darf man davon ausgehen das die meisten Diskutanten, zumal bei einem Account von 2008, diese Diskussion bereits mitgekriegt haben.
Aber dann bitte, ich hab "wiederholung" am Player gedrückt.

Wie die Nachfolgeantwort bereits formuliert:
Die Verantwortung für Kinder haben in erster Linie deren Eltern.
Eine Einmischung des Staates ist nur in engsten Grenzen angezeigt, und dann direkt an der Stelle wo er den geringstmöglichen Eingriff in die Gesellschaft zur Lösung des Problems benötigt. Das wäre hier im übrigen das Jugendamt.

Was passiert wenn der Staat meint den Erziehungsauftrag an sich zu reißen kannst du in diversen Ameisenstaaten sehen, die Geschichte diese Landes hat hierzu auch illustre Beispiele parat, der "Bund deutscher Mädel" oder die "H*Jugend" zeigen sehr deutlich was passiert wenn der Staat sich meint über die sozialen Bindungen stellen und formend respektive Erziehend wirken zu müssen sind im Geschichtsunterricht bestens dokumentiert.
(Blechtrommel, Schindlers Liste, Als Hitler das Rosa Kaninchen stahl, Sophie Scholl geben weitere Einblicke in einen Staat den du hier zu solchen Werkzeugen ermunterst)

Die Einrichtung einer Zensurinfrastruktur ist in keinem Fall angezeigt.

Nachrangig nach der Verantwortung der Eltern sind womöglich die Moral und Ethik der Gesellschaft die sich in einem sozialen Gefüge ergibt, derer ebendiese Eltern anteilig sind, Einflussfaktoren auf die Erziehung des Nachwuchses, damit diese Gesellschaft sich entwicklen kann ist es notwendig das eben diese Gesellschaft unkontrolliert und unbevormundet mithin also unzensiert kommunizieren kann.
Erst danach und in engsten Grenzen ist es Aufgabe des Gesetzgebers Regeln zu erlassen. Er hat NICHT gesellschaftsformend einzugreifen, also nur die äußersten Grenzen zu bestimmen.

Weiter ausgeführt im Bezug auf die moniert "überfordert" dargestellten Eltern heißt das:
haftbar für den Zugang zu Pornographie ist nicht der volljährige Konsument,
auch nicht der Anbieter,
sondern in dem Fall ist die Zensur des Zugangs zur Pornographie durch die Eltern ebendieser Kinder statthaft und auch angezeigt.
Mithin sind sie es die durch mangelnde Aufsicht den zugriff auf nicht jugendfreie Kommunikation ermöglichen.

Wenn die Eltern ihrem Erziehungsauftrag nicht nachkommen ist es nicht Aufgabe der vollmündigen Gesellschaft weiträumigen Verzicht zu üben oder die Einmischung eines Staates in die für sie sehr wohl legale Handlungen zu erdulden.

Find ne andere Lösung für die von dir als unfähig erkannten Eltern,
statt den nicht unfähigen auf die Nerven zu gehen.
Regel es da wo es geregelt werden muss, und nicht bei allen anderen.