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  • little bear

mehr als 1000 Beiträge seit 05.12.2001

Re: Eigentlich ist es mir ja egal...

Charcharoth schrieb am 30.08.2024 09:57:

Hallo,
ich habe nicht geschrieben, daß man das machen soll, sondern nur, daß es (in meinen Augen) der einzig wirksame Weg wäre, Jugendschutz in Beziehung auf Pornokonsum im Internet zu betreiben. Daß das aus verschiedenen Gründen nix wird, hast Du ja beschrieben.

also entweder es ist ein Weg, oder nicht.
also nix wäre wenn. diese Diskussionen führen zu nichts.
Wir sprechen hier vom Gesetzgeber, der Regeln erlassen muss. diese stellen die äussersten Grenzen dar.

Thema Banner: Ich kann mir kaum einen Jugendlichen vorstellen, der auf pornhub oder so geht und dann das Banner sieht und denkt, oh, da drücke ich wohl mal lieber auf "nein". Du?

tatsächlich ja.
Hängt halt davon ab welches Verhältnis Eltern zu ihren Kindern haben.
Und ja, irgendwann schlägt, bei dem einen früher, bei dem anderen später, die Neugier durch.

Was haben wir denn noch für Möglichkeiten. Gut zureden? Klar kann man als Eltern versuchen, klarzumachen, daß das, was es dort zu sehen gibt, mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun hat.

doppelter Widerspruch von mir.
Ob das mit der Realität was zu tun hat entscheiden die Darsteller, dein(e) Partner und du.
Ebenso wie die zukünftigen Partner der heute noch Kinder.
Das mal zum Thema Realität und Pornographie.
Hint: erlaubt ist was allen mündigen Partnern gefällt.

Wenn das in deinem Leben so nicht stattfindet, ist das vollkommen fein, aber die gewählte Sexualpraxis anderer beurteilen wir beide halt nicht.

Ob man sich das als heranwachsender zum Vorbild nehmen soll ist dann tatsächlich zu vermitteln als das was du "gut zureden" nennst. Ich hab keine Ahnung von der Sexualität meiner Eltern, und will das auch nicht. Ich will auch deine nicht wissen.

Die Frage ist also, wie du schreibst, wie die heranwachenden damit umgehen.
Und da bleiben zwei Horizonte:
1: die Erlebniswelt der jugendlichen
warum hast du da eigentlich kein Vertrauen? die jugendlichen erwischen sowas, und bilden sich ihr eigenes Urteil. Wenn du es geschafft hast genug Vertrauen aufzubauen, dann werden, so solche Bilder denn als verstörend empfunden werden, sie bei dir als Elternteil ankommen.

2: deine Handlungen
Dir als "Elter" bleibt nur gut zureden, und ein wenig Vertrauen in die Kinder und jugendlichen.
Das ist letzten Endes dass was man Erziehung nennt.

Das hat dann aber auch schon alles nicht mehr mit dem Gesetzgeber zu tun, sondern muss tatsächlich individuell im Rahmen von Erziehung stattfinden. Der Gesetzgeber hat die grenzen dessen was du als Eltern darfst zu regeln. Nicht was die jugendlichen tun.
Und hier hat der Gesetzgeber tatsächlich deine Sicht vermutlich weniger zu berücksichtigen (scheint mir ja eine vernünftige Ansicht zu sein) als eben die äußeren Grenzen des akzeptablen
zu setzen.

Pornokonsum verhindern wird das nicht. Aufklärung in der Schule wäre noch was, gern auch durch externe Kräfte und ohne Lehrer(in).

passiert. also die Aufklärung.
Und schieß dich nicht so auf "Pornokonsum" alleine ein. Wenn natürlich im Bereich Sexualität aufgrund der verkrampftheit mancher Eltern keine Kommunikation stattfindet, dann bleibt den jugendlichen ja auch nix anderes als sich dort zu "informieren".
Jugendliche finden ihren Weg, und lernen sehr wohl für sich selbst zu entscheiden welchen sie gehen wollen. Das hast du ja auch. Warum sollten andere jugendliche (warst ja selber mal) den nicht ebenso wie du finden du und ich?

Problem: Wann fängt man damit an? Eigentlich würde ich mit keinem 9jährigen über Pornos reden wollen, sind auch keine Jugendlichen,

Wenn du der Meinung bist dass die Zeit reif ist, mit deinen Kindern über Sexualität zu reden, dann tust du das. Erste Sexualerziehung fängt, zumindest in meinem Umfeld, bereits ab der 4 Klasse auf schulischer Seite schon an. Ich wüsste auch nicht was dagegen spricht geschweige denn dass das Interesse der Kinder und jugendlichen da überhaupt schon ausgeprägt wäre.
Und ab einem bestimmten Zeitpunkt musst du halt einfach den Gedanken auch loslassen dass du noch Einfluss nehmen kannst. "Flügge werden" ist der Ausdruck den ich dafür kenne.

aber viele haben in dem Alter halt schon Smartphones (keine Ahnung, ob mit oder ohne mehr oder weniger wirksame Kinderschutzsperre).

Und? Immer noch kein vertrauen? immer noch "wegen der anderen die es 3 Häuser weiter gibt" Angst?

Die Analogie zum begleiteten Alkoholkonsum sehe ich auch nicht: begleitetes Onanieren???

ich hab nicht mit dem Pornothema hier angefangen. Mithin nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
Aber wenn du die parallelen suchst, dann findest du sie im Gestaltungsrahmen des Gesetzgebers dessen Grenzen ich aus meiner Sicht geschildert habe.
Und das der Gesetzgeber hier in erster Linie einen Rahmen erweitert hatte, in dem er eine Grenze die er vorher zog, etwas ausgeweitet hatte, und jetzt die Diskussion um eine neue Anpassung dieser Grenze im Raum steht.

Meiner Meinung nach war die bisherige Grenze auch i.O.
In der Öffentlichkeit (öffentlich zugängliche lokale) darf ein jugendlicher Mensch (16+) im beisein Erziehungsberechtigter (die verantwortung für die Handlungen der Kinder haben die Eltern) auch Bier trinken. so what?

Gegenfragen:
wann war dein erstes Bier?
dein erster Sekt?
dein erster Schnaps?
dein erster Joint?
dein erster Sex?

Wann bist du der Meinung hättest du dir die Freiheit genommen (nicht immer von den anderen fabulieren) wenn du gewollt hättest?
Und wieso soll es jeder andere genau so machen wie du das wollen würdest?

Sonnige Grüße
Charcharoth

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