Es ist ein nichttotzukriegendes Klischee, dass Sturzsaufen Alkoholismus wäre, aber darum gehts gar nicht. Bei vielen Alkoholikern geht es darum, sich selbst zu medizinieren, indem man hier mal ein bisschen und da mal ein bisschen Alkohol trinkt, weil man dann weniger aufgeregt ist und sich in Teamarbeiten besser zurecht findet, irgendwelche "Ängste" weniger spürt - und das braucht dann halt immer mehr, um diesen unbesoffenen, nur etwas entspannteren Zustand zu erreichen. Hausfrauenalkoholismus - erst ettliche Jahrzehnte nach der Entstehung erstdiagnostiziert und dann halt, nach ettlichen Jahrzehnten eintrainierter Kondition und Kognition, schwer zu behandeln.
PS
Ja, es gibt auch Harald Juhnkes, deren Problem ist, nie ein Limit zu kennen - aber das ist nicht das Gros des Alkoholismusproblems. Das Gros ist der Spiegelsäufer, der nie auffallend besoffen ist. Folgen: Gicht, weil die Umwandlung von Harnsäure in Harnstoff blockiert wird, Hirnschäden, wenn man nicht für die Gichtproblematik zu viel Fleisch dazu isst, weil die Aufnahme von Vitamin-B1 gehemmt wird. (Korsakow) Bei manchen Alkoholsüchtigen ist auch der Wunsch, Verdränung damit zu nterstützen, vorhanden und Korsakow wird insgeheim als lohnenswertes Ziel angesehen, weil Korsakow-Patienten (erst!) im Endstadium häufig so glücklich ausssehen, die wissen und verstehen halt nichts mehr und ich könnte mir vorstellen, dass Psychiatriepfleger möglciherweise sagen könnten, dass Korsakow-Patienten phasenweise ganz schön traurig sein können
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.08.2024 14:47).