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  • DerWoDa

mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.2013

Wollen die Müllverbrenner nicht

Die Masken haben Voraussichtkich einen sehr hohen Heizwert. Das ist in Müllverbrennungsanlagen nicht gern gesehen. Die sind nunmal auf feuchten Müll ausgelegt und zudem verdienen die an der Wage. Evtl. als Mitverbrennung im Kohlekraftwerk, sofern es vorzugsweise eine Wirbelschichtfeuerung mit hoher Verweilzeit ist und v.a. wenn man die Masken recht fein schreddern kann und evtl. einen separaten Brenner installiert, der das Zeug in den Kessel bringt bevor es schmilzt.

Andererseits sollte so ne Maske keine 10g wiegen. Das wären dann um die 7500 t. Bei max 5% Mitverbrennung dauert das im 1GWth Kohlekraftwerk um die 1000h.

Natürlich lässt sich der Kraftwerksbetreiber das bezahlen. Genau wie bei Klärschlamm, Aktivkohle, Altholz oder Tiermehl. Ich würde schätzen um die 10-20€ / Tonne = 75.000 - 150.000 €, vorausgesetzt jemand kann den Brennstoff bereits handeln.

In diesem Zusammenhang kann man sich auch fragen, warum Hausmüll für 100 - 150€/Tonne verbrannt wird und die Gemeinden Verträge über Jahrzehnte abschließen, die eine gleichbleibende Menge Müll garantieren. Die Anlage amortisiert sich so nach 3-4 (IRC) Jahren und die Gemeinde karrt den Müll zur Not aus der ganzen Republik an, falls sie die Quote nicht liefern können (Landflucht / verändertes Konsumverhalten).

In diesem Sinne wäre es unserer Regierung auch zu zutrauen, dass sie a) 5000t Wasser drüber kippen und das als Hausmüll für 1.25Mio verbrennen. OK, soweit denken die nicht. Aber wenn sie könnten!

Wenn man es billiger haben will geht man zu den Zementleuten. Die mögen hochkalorische Brennstoffe, verbrennen so etwa ALLES und müssen (vermutlich nach wie vor) keine oder kaum Umweltauflagen einhalten.

Apropos: Umweltfreundlich sind alle genannten Wege nicht (am ehesten Wirbelschicht). Aber wenn man nur 5% mitverbrennt verdünnt sich der Dreck unter den Grenzwert. Darüber hinaus werden Schadstoffanteile im trockenen (wasserfreien) und Asche freien Abgas gemessen. Wie sinnig das bei Schadstoffen ist, welche hygrophil sind und zur Kondensation an Aschepartikeln neigen ist eine berechtigte Frage. V.a. in Bezug auf Bromide. Das ist aber bereits bei der normalen Hausmüllverbrennung der Fall. Würde man korrekt messen, dürfte man die Anlagen nicht betreiben.

So gesehen: Ich bin für den Masken-Monoblock. Speziell ausgelegt auf den Brennstoff. Sagen wir mit 30MWth. Der kann dann die kommenden 5 Jahre an 12 Tagen im Jahr hochgefahren werden um Dunkelflauten zu überbrücken. Kostet bestimmt ein paar Mio, aber wir brauchen künftig Backupkraftwerke ;) Oder Maskenpyrolyse?

Gruß
DWD

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