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  • Herbstprinz

mehr als 1000 Beiträge seit 29.06.2005

Re: Wo soll der Strom herkommen?

Armato schrieb am 03.10.2019 12:19:

Herbstprinz schrieb am 03.10.2019 11:59:

Armato schrieb am 03.10.2019 11:52:

Also die Frage an dich:
Wo soll der Strom herkommen?

Indem die installierten EE-Kapazitäten mindestens verdreifacht werden.

Dann würde es vielleicht so gerade eben für den Strombedarf vor der Verkehrswende und vor der Heizungswende ausreichen.

Wenn man aber elektrisch fahren möchte und auch die Heizungen auf elektrischen Betrieb umstellt, dann reicht auch eine Verdreifachung bei weitem nicht aus.

Deshalb schrieb ich ja auch "mindestens".

Strom hat einen Anteil von nur 20,8 Prozent am Energiebedarf (ohne Heizung, ohne Verkehr).
Verkehr braucht 26,6 Prozent der Energie (nicht des Stroms) und
Raumheizung braucht 26,4 Prozent der Energie.

siehe
https://www.youtube.com/watch?v=jm9h0MJ2swo#t=19m29s

Wenn du alleine für den Strombedarf schon eine Verdreifachung brauchst, dann brauchst du für Verkehr und Heizung nochmal das zweieinhalbfache, also insgesamt mindestens das 3+(3*2,5)=10,5 fache des aktuellen erneuerbaren Ausbaus.

Nein, denn mit Strom zu fahren ist viel effektiver als mit Verbrennungsmotoren. Und um mit Wärmepumpen zu heizen braucht man nur etwa 1/3 der Energie als Strom statt mit Öl, Gas, Holz oder Kohle.
Statt 13 PTWh Bruttoprimärenergie im Jahr würden dann nur etwa 2 bis 3 PTWh/a benötigt.

Allein die geigneten Dachflächen reichen für 400 GW PV-Kapazität. Es werden bis jetzt aber nur 10% der Dachflächen für PV genutzt.
Freiflächenanlagen auf sonst nicht nutzbarem Gelände wie Lärmschutzwände, ehemalige Mülldeponien und Industriegelände, etc. haben eine Kapazität von weiteren 200 GW PV-Kapazität.
Installiert sind bis jetzt aber nur insgesamt rund 50GW.

Offshore-Windkraft hat eine Kapazität von 110 GW. Installiert sind aber bis jetzt nur 6,6 GW.
Onshore-Windkraft hat noch großes Ausbaupotential beim Repowering. Alte WKA würden durch neue, effektivere ersetzt. Statt mehr Windkraftanlagen würden dabei sogar weniger gebaut, die dann aber mehr Windstrom produzieren als die alten WKA.
Organische Abfälle werden bisher nur zu einem Bruchteil genutzt. Würden man die ebenfalls konsequent verwenden liegt das Potential von Biogas bei 25 GW statt 7 GW.

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