nom de guerre schrieb am 02.10.2019 13:24:
Dieser ganze Wind(ige)-Bereich, in dem auf Kosten der Stromverbraucher sich einige Pseudo-Unternehmer durch staatliche Gewinngarantie die Taschen füllen, sollte endlich abgewickelt werden. Da werden dann Ressourcen frei für wichtige Bereiche (Stichwort: Fachkräftemangel)
Pseudo-Unternehmer kann ich teilweise bestätigen. Die Windbranche war nie seriös und etabliert. Aufgrund ihrer Unsicherheit und Abhängigkeit von politischen Rahmenbedingungen waren es entweder Glückspieler die da aufgesprungen sind oder grosse Konzerne die sich mal eben ein grünes Mäntelchen anziehen wollten.
Ergebnis ist das von ÜBER HUNDERT Windfirmen in D jetzt nur noch 2 am Markt sind.
Leidtragende sind aber nicht die "Taschenfüller", denn die gibt es pauschal nicht. Gab es nie. Windkraft war immer ein Grenzgebiet zur Pleite, sonst wären von den hunderten nicht 99% böse in Konkurs gegangen oder hätten den Geschäftsbereich geschlossen.
Ganz ganz wenige vielleicht im Promillebereich, haben abgesahnt, und keiner aus dem Bereich der Windkraft-Hersteller. Es sind 2 Gruppen wo einzelne sehr wenige sich die Taschen gefüllt haben. Erstens, Windparkbetreiber mit voller EEG -Förderung von 1999 bis etwa 2005 sofern die Anlagen keine grösseren Schäden hatten (was damals selten war!) und der Wind gut war. Also SH und nördliches Niedersachsen, teils Meck-Vo.
Zweitens die WKA-Entwicklungsbüros in der Zeit wo China deutsches Know-How einkaufte und selber auf den Wind aufsprang. Ein Geschäftsführer wörtlich: "ich darf das gar keinem erzählen aber die Chinesen, da können wir den doppelten Preis berechnen, die wollen unser know-how, koste es was es wolle".
Leidtragende des jetzigen Zusammenbruchs sind die INGENIEURE der Windkraftfirmen !
Ein geschickter Monteur im Blaumann kann auch woanders anfangen, wenn er gut in der Werkstatt ist und zwei rechte Hände hat. Dann hängt sein Job nicht an der Branche und er kann auf landwirtschaftliche Maschinen, Autos, LKW oder sonst was umsteigen.
Dem Ingenieur wird penetrant und gewaltsam ein Ökofreak-Image angehängt, obwohl er das grösstenteils gar nicht ist. Damit ist er "out" bei allen seriösen Branchen und insbesondere der normalen Energiewirtschaft (Kohle, Kern, Gas, Netze...) denn man korreliert mit ihm das ideologisch feindliche Lager.
Und der Ing darf nicht eine Minute arbeitslos sein!!! Mal Heiko Mell lesen, bitte.
Das CV ist versaut wenn da auch nur ein Tag Arbeitslosigkeit auftaucht. "na wars denn schön auf Mallorca?" wird man ihn im Bewerbungsgespräch fragen. "Also was wir bei Ihnen vermissen ist Eigeninitiative statt sich ins soziale Netz fallen zu lassen" so höhnt dann der Personalchef.
Aber wie soll er sich selbständig machen wenn an jeder Strassenecke ein 1-Mann Ingbüro für Windkraft ist?! Und mitten in Entlassungswellen stellt natürlich keiner ein.
Ich musste wegen Windkraft-Firmenpleite 2009 in die Selbständigkeit, bin seitdem ohne Krankenversicherung. War 1 Jahr in Indien, 3,5 in Korea, 3 in China. Kam zurück nach Europa und fand hier die Branche im Zusammenbruch vor. Nach 38 langen harten Jahren vom Windkraft-Pionier über den Sachbearbeiter, dann Konstruktionsleiter, dann CTO, dann Professor habe ich meine Firma geschlossen und musste in Frührente.
Verbittert und enttäuscht.
So geht es nun vielen. Erstmal laufen die alle nach China und bringen ihr know-how praktisch kostenlos da hin. Nach ein paar Jahren kriegen wir dann billige UND gute Anlagen aus China und damit wird Wind sowas wie Solar, nämlich dass die Wertschöpfung im Ausland ist und D nur noch Anwender, wenn überhaupt.