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  • booky55

765 Beiträge seit 09.08.2015

Amazon ist auch eine Plattform für Salonrevoluzzer

Die Welt ist ein Elend, aber Ihr habt keine Macht und kein Geld, um etwas zu ändern? Ihr wisst, was alles schief läuft, wer an allem schuld ist und wie einfach man es ändern könnte? Dann schreibt ein Buch darüber. Wenn Ihr in dem Buch den Mächtigen ans Bein pinkelt, besteht eine gute Chance, dass kein etablierter Verlag Euch veröffentlicht. Vielleicht Kopp, aber dann müssen Seitenzahl, Stil und Inhalt stimmen. Ihr wollt nicht bei Kopp veröffentlichen, ein anderer Verlag nimmt Euch nicht, dann ist der Eigenverlag, z.B. mit Amazon, die Lösung.

Was braucht man dazu? Uraltcomputer mit 15 Jahre altem Windows oder Linux reicht. Open Office oder Libre Office (beides kostenlos) reicht. Für Amazon Kindle speichert ihr Euren Text als .doc Dokument (altes Word 2000 Format). Das Cover des Buches macht der Cover Editor von Amazon, sehr bedienerfreundlich. Für ein gedrucktes Buch exportiert Ihr Euren Text als .pdf aus Open Office, Libre Office oder Word. Bei der Formatierung muss man einige Regeln einhalten, aber darüber wird ausführlich informiert. Man lädt das Buch bei Amazon oder Create Space hoch und es ist zu kaufen.

Bis jetzt hat das alles nicht einen Euro gekostet. Man braucht nur ein Konto bei Amazon. Sollte das Buch nur 10 Seiten haben, weil Ihr die Welt mit so wenig Worten in Ordnung bringen könnt, dann passt das keinem Verlag, aber bei Selbstverlag ist es kein Problem.

Was zahlt Amazon bzw. Create Space? Ihr könnt das Buch sogar über den stationären Buchhandel verkaufen über Create Space. Dann gibt es für ein Taschenbuch etwa 8% vom Ladenpreis. Das bietet auch ein ganz normaler Verlag. Bei Amazon Verkauf bringt ein 8 Euro Taschenbuch etwa 28% Tantieme, ein E-Book etwa 58% (alle Gebühren, Steuern und Kosten bereits abgezogen). Kein Verlag zahlt dem Autor so viel. Für ein Taschenbuch bekommt ein unbekannter Autor vielleicht 4 bis 8% des Ladenpreises. Für ein gebundenes Buch 8 bis 12%. Die Selbstausbeutung ist also bei "renommierten Verlagen" deutlich größer.

Das Marketing: Wer ein Digital Native ist, kennt Twitter, Facebook, Reddit und all die anderen Plattformen. Einfach viel Wind machen, drüber reden, kostet nichts. Man kann dieses selbst verlegte Buch auch kostenlos anbieten. Bei www.xtme.de wird Werbung für kostenlose E-Books gemacht. Leute aus dem europäischen Ausland nutzen diese Quelle, um kostenlose E-Books zu finden. Sogar Japaner laden kostenlose E-Books aus Deutschland herunter, die bei www.xtme.de beworben wurden.

Mit dem richtigen Text könnt Ihr also die weltweite Revolution auslösen, von Europa bis Japan. Oder auch nicht. Wenn Ihr bis hierhin gekommen seid, also kostenloser Selbstverlag und dann kostenlose Veröffentlichung im Netz, dann habt weder ihr etwas bezahlt noch verdient. Auch Amazon hat dabei nichts verdient. Warum Amazon das macht? Durch ein großes Angebot an E-Books will man das eigene Lesegerät am Markt durchsetzen. Man kann die E-Books aber auch mit einer kostenlosen APP auf dem Handy oder Computer lesen.

Der neue Karl Marx kann also mit einem Schrottrechner das neue Kapital schreiben und per kostenlosem W-LAN irgendwo hochladen. All das kostet nichts und könnte die Welt verändern. Also, es ist nicht alles schlecht an Amazon, manches machen sie sogar richtig gut. Wer sonst bietet die Möglichkeit, Wissen weltweit kostenlos zu verbreiten. Man kann auf diese Weise auch in Brasilien, Australien oder Japan veröffentlichen, ohne dass es einen etwas kostet. Und man behält die volle Kontrolle über den Text. Kein Lektor oder Verleger redet einem rein.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.08.2016 12:20).

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