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  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Nicht hinschauen kann auch helfen, sich selbst zu schützen

Es stellt sich eingedampft die Frage, was es bedeutet, einerseits ein Recht (praktisch wie theoretisch) auf etwas zu haben und anderseits ein Recht zu nutzen.

Eh... nein.
Es stellt sich die Frage, warum in einem Land, das von sich behauptet, eine "soziale Marktwirtschaft" zu haben, Menschen dennoch so arm bleiben müssen, daß sie nicht mal Essen für ihre Kinder kaufen können - was eine Menschenrechtsverletzung darstellt.
Menschenrechte sind keine Rechte, die man mit zunehmendem Reichtum immer weitgehender erhält, bis man sie - so auf der Stufe der Forbes-Liste - dann halbwegs vollständig für sich in Anspruch nehmen kann. Und Menschenrechte sind eben nicht nur, daß man nicht einfach so erschlagen werden sollte, nicht versklavt werden sollte oder für bestimmte Äußerungen nicht die Zunge abgeschnitten bekommen sollte, sondern auch als Artikel 25:

Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Lebenshaltung, die seine und seiner Familie Gesundheit und Wohlbefinden einschliesslich Nahrung ... gewährleistet

Die Frage nach dem "ein Recht haben" stellt sich also nicht: es ist als Menschenrecht formuliert.
Daß es in der Umsetzung hierzulande scheitert, ist auch nicht fraglich - allenfalls wäre noch zu klären, ob es 3,5% oder 20% sind, denen unser Gemeinwesen ihr Menschenrecht vorenthält.
Daran schließt sich die Frage an, wie das effektiv geändert werden könnte. Der simple Ansatz über "mehr Geld" würde sicher schon vielen helfen, aber nicht allen. Da müsste man Wege finden, auch eine schwächere Impulskonstrolle bzw. Krankheitsfolgen auszugleichen.
Und es wäre natürlich auch zu prüfen, welche Pflichten diesem Recht korrespondieren.

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