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  • Arutha

mehr als 1000 Beiträge seit 09.04.2015

Re: Ein bisschen Makroökonomie

Sinerider schrieb am 07.06.2023 00:56:

In einem System der freien Wechselkurse und der voll konvertierbaren Währungen bringt der Wechselkursmechanismus (siehe Wikipedia) die Leistungsbilanzen der beteiligten Volkswirtschaften zum Ausgleich. Innovationen und "Wettbewerbsfähigkeit" führen damit nicht zu mehr Wirtschaftswachstum und Beschäftigung.

Ich mache ein Beispiel:

In einer Volkswirtschaft macht das ansässige Pharmaunternehmen eine Entdeckung. Es kann eine Substanz herstellen die bei Diabetikern nicht mehr gespritzt, sondern inhaliert werden kann und eine Blutzuckermessung unnötig macht, da das Präparat immer auf Normalwert setzt.

Weltweit wird dann dieses Medikament wie die Hornissel nachgefragt. Das drückt viel Fremdwährung in diese Volkswirtschaft und daher sinkt der Wert der Fremdwährungen beständig so. dass es sich gar nicht mehr lohnt selbst etwas anderes herzustellen als dieses Präparat. Die importierten Waren sind einfach zu billig.

Blanchard (Olivier Blanchard, Ex-Chefvolkswirt des IWF) stellt sich in seinem Buch Makroökonomie (7. Auflage), die Frage, wenn dem so ist, warum kommen die afrikanischen Staaten dann nicht in die Gänge. Ich könnte ihm diese Frage beantworten. Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl: Warum würdest du nicht im Sudan investieren, wenn der Wechselkurs noch so günstig ist?

Der Wechselkursmechanismus greift aber nicht immer. Das kann viele Gründe haben. Z.B. und vor allem:

1. Der US-Dollar wird als Leit-/Welt-/Reservewährung gerne mal gehortet und führt zu einer chronischen Überbewertung.

2. China nimmt nicht am System der freien Wechselkurse und der voll konvertierbaren Währungen teil.

3. Entwicklungs-/Schwellenländer haben einen enormen Nachholbedarf an modernen Technologien, die sie in den hoch entwickelten Industrieländern einkaufen, ohne dass sie sofort in der Lage sind entsprechend eigene Güter zu exportieren. Das drängt den Außenwert ihrer Währungen nach unten. In dieser Situation lohnt es sich für das Ausland dort Produktionsstätten zu errichten.

FAZIT: Der Wechselkursmechanismus mit dem Euro funktioniert. Damit werden die Innovationen Chinas uns gegenüber nichts nützen, wenn sie denn den Euro-Wechselkurs nicht manipulieren.

Hihi...geil...
Aber wo trifft das auf das Verhältnis Deutschland China zu?
Die haben KI, Raumfahrt, Akkutechnologie, .
Wir führen noch bei Luxus- Fossil-PKW...
Maschinenbau sind die ja aktuell vorbeigezogen.
Chemie steht jetzt an.
Deutschland verschiebt seine Industrie nicht nur aus Lohngründen nach China, sondern weil da die Hightech + Rohstoffe+ Energie zu finden und zu bekommen ist.

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