Entweder ist Scholz nach dem Jubel über den Wahlerfolg nach einem Saufgelage erst vor ein, zwei Monaten wieder aufgewacht, oder er hat Winterschlaf gehalten.
Zwischenzeitlich haben sich einige seiner Minister im Ausland mit unüberlegten Aussagen und Bekundungen überschlagen und einigen Schaden angerichtet. Zum Beispiel geht es konkret um die vollmundigen Verlautbarungen, sofort den russischen Gas- und Ölhahn zuzudrehen, ohne die eigene Abhängigkeit zu bedenken.
Nachdem die deutsche Wirtschaft regenerativer Energien (wie Solar Valley oder Windkraft) unter Merkel veraltmaiert wurden, ist unser außenpolitischer Ruf binnen weniger Monate völlig verbaerbockt.
Schon wenige Tage nach Scholz' Amtsantritt – man sah und hörte von ihm nichts – verglich ihn ein Kommentator mit Papa Schlumpf: der ist zwar der älteste *tätschel* *tätschel*, aber ernstgenommen wird er nicht. (Wir brauchen keine *lolz*, wir haben *scholz*!)
Ein Beispiel für das verpuffte Vertrauen ist die große Differenz von SOLL und IST:
Mit der großspurigen Ankündigung der Lieferung schwerer Waffen – auch von Scholz – hat die Bundeseregierung das Vertrauen jener verspielt, die Waffenlieferungen ablehnen (und lieber auf Diplimatie setzen).
Daß davon nur ein Bruchteil geliefert wurde (→Haubitzen ohne Munition¹), verärgert wiederum das Lager, das die Lieferung möglichst vieler Waffen gutheißt.
Auch schien es so, als würde die Bundesregierung nicht stolz durchs Dorf paradieren, sondern eher parodiert wie eine Sau durchs Dorf getrieben: Für das Ach und Weh und „Bürger müssen von den hohen Energiekosten entlastet werden!!einself“ gab es über ein halbes Jahr lang endlose Diskussionen und Schlagzeilen. Über das Für und Wider von Waffenlieferungen hingegen wurde gar nicht erst diskutiert, das stand offenbar gottgegeben von vornherein fest.
Vor diesem Hintergrund ist es erst recht unglaubwürdig, wenn Scholz einem Staatsoberhaupt wie Xi Jinping (China) oder Narendra Modi (Indien) aus anderen Kulturen „westlliche Werte“ beizubringen versucht.
Die Abartigkeit der Sanktionen sieht man nun daran, daß Indien – vom Westen lernen heißt siegen lernen! – hunderttausende Barrel Rohöl von Rußland kauft, daraus Benzin und Diesel produziert und es mit Preisaufschlag „white labelled“ nach Europa verschifft. Wobei sich der Spruch erneut mehrdeutig bewahrheitet: die freie Marktwirtschaft kennt keine Grenzen.
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¹) https://www.rnd.de/politik/waffen-fuer-die-ukraine-schweiz-lehnt-anfrage-zu-deutschen-waffenlieferungen-ab-U5FBEBIIJNCMRENB3ZQSC73HRE.html
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.06.2022 08:47).