Birdy407 schrieb am 22.03.2021 14:18:
Ich bezog mich mit dem Jahr ja nicht nur auf den Lockdown sondern auf die Einschränkungen allgemein. Auch 2020 war alles andere als ein normaler Sommer, wie ich bereits für mich schon beschrieben hatte. Als Pause kann ich die Pandemie nur schwer verstehen und bin sicher auch nicht ganz allein damit. Der Alltag und das Arbeitsleben ist eher stressiger geworden und die fehlende Zeit wie auch das fehlende Angebot gerade im Winter sorgen nicht für ein fit und erholt in den Frühling Gefühl, sondern für eine bleierne Lethargie in Verb. mit ein paar zusätzlichen Pfunden auf den Hüften.
was konntest du denn 2020 nicht?
Sport kann man auch zu Hause treiben... schiebe nicht dem Lockdown dein Übergewicht zu... da bist du nämlich selbst verantwortlich.
Der Satz "Sport kann man auch zu Hause treiben" ist so pauschal so falsch wie auch das Gegenteil davon. Der entscheidende Hintergrund ist das wie. Vor Corona sah mein Sportpensum aus bis zu 3x die Woche Fitti strukturierter Trainingsplan + Rennradtouren nach Kalender und Wetter (daher konnte u.U. auch mal der 3 Tag Fitti fürs Rennrad draufgehen). Im Winter ersetzte das Laufband das Rennrad, wenn auch nicht im gleichen Maße, denn ich hasse Nässe und Kälte. Auf der anderen Seite, wo halb Deutschland schon bei 30° über die Wärme jammert, fahr ich mit 500ml Wasser auf 100km mit Freude Rennrad.
Das Programm da oben ist so, weil ich es so auch leben kann. Natürlich kann ich mich zwingen bei Nässe und Kälte Outdoor Sport zu machen, aber meine Laune dabei würde wohl noch unterhalb des absoluten Nullpunkts landen, was auch nicht das Ziel sein kann. Auch zu Hause ist der Sport nicht das gleiche. Es fehlen Geräte und man ist viel zu leicht abzulenken - kurz die Struktur ist einfach weg. Ich hab Corona bedingt doch mal die alte Rolle gegen einen Kickr getauscht und noch Zwift dazu genommen. Aber ehrlich? Ich tausche frische Luft und echte Landschaft gegen einen miefigen Pumakäfig mit virtueller Pseudolandschaft und einem unrealistischen Fahrgefühl ein. Das hat wenig mit dem Sport zu tun, den ich sonst praktiziere.
Man kann also nicht sagen, dass es nicht geht, aber es geht eben so schlecht, dass mir dann auch die Motivation dafür verloren geht. Hier und da macht man zwar was, aber das ist kein Ersatz. Schon gar nicht, weil man eig. mehr machen müsste, da ja auch die Ernährung durch Stress und Belastungen sich nicht gerade zum Vorteil entwickelt. Und es geht auch gar nicht darum meine Verantwortung zu leugnen, sondern viel mehr darum auch dort nach Handlungsoptionen zu suchen, die eben nicht aus Verzicht bestehen, oder den eigenen Vorlieben und Abneigungen vollkommen zuwider laufen. Ich hoffe atm seit Wochen auf Temperaturen von 10-15°, so dass ich wieder vor der Arbeit wieder laufen gehen kann, aber derzeit hält sich diese Drecksjahreszeit sehr hartnäckig, wenn man mal von der einen Woche Ende Feb. absieht.
also ich konnte jetzt knapp ein halbes Jahr nicht in die Sauna... ok ist doof.. kommt mir aber irgendwo ganz Recht, weil nach so ner langen Pause tut die Sauna doppelt gut... wenn sie dann mal aufmacht. Konzerte/Festivals machen nach der Pause doppelt Spass. Vor allem wenn den Leuten der Corona-Balast entfällt. Man konnte spazieren gehen... man konnte im Sommer über in den Urlaub fahren... zwar mit Einschränkungen aber die waren jetzt auch nicht so wild.
Also ich persönlich starte frisch und erholt in den Frühling...
dafür ist jeder selbst verantwortlich...
auch ein Kollege auf Arbeit mit 2 Kindern jammert mir nichts vor.
Ist hald ein doofes Jahr bisher... geht aber auch wieder vorbei.
Nicht den Kopf in den Sand stecken...
oder konntest du letztes Jahr kein Rennrad fahren? ;)
Das letzte Jahr war rennradtechnisch bescheiden. 20% unter normalen Pensum, wenig Gruppenfahrten, große Events alle ausgefallen, keine 200km am Stück gefahren und damit auch insg. eine schlechtere Performance. Da fehlte viel Struktur und frühzeitiges Training.
Und ich gebe dir Recht, den Sommer über ging noch einiges, was seit Nov. nun mit anhaltender Perspektive ja vollständig zum erliegen gekommen ist. Ich sehe allerdings im Gegensatz zu dir auch derzeit keine positive Entwicklung, da unsere Politik nichts weiter kennt als mit einem ineffektiven Lockdown das ganze Land lahmzulegen und den Winterblues bis in den Sommer hineinzutragen. Als ehemaliger DDR Bürger reagiere ich auf den Versuch negatives als etwas positives darzustellen auch reichlich allergisch. Das soll kein Angriff auf dich sein, sondern mir ist eine so billige Umdeutung nach einem Jahr an Einschränkung einfach zu wenig.