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  • yossarian

mehr als 1000 Beiträge seit 20.06.2000

Reizvolle Post-Politik auf drei Ebenen

Postpolitik beschäftigt sich auf kommunaler Ebene mit dem Abbau von
Briefkästen, Briefmarkenautomaten und der Schließung von Postämtern.
Ferner der Pünktlichkeit der Zustellzeiten, vor der Tür abgestellten
Paketen die einer Unterschrift des Empfängers bedürfen oder auch der
nachlassenden sexuellen Attraktivität der Postboten (Stichwort: "Wenn
der Postmann zweimal klingelt") oder der Frage, ob eine
Kampfhundeverordnung und ein Maulkorberlaß die Postbotenbeine besser
vor Köter-Bissen schützt.

Auf nationaler Ebene kommen arbeitsrechtliche Fragen, PuDlV, sowie
die Grundversorgung der Randlagen (Hansens Hallig und Alm-Öhis
Alpenhütte) in Betracht. Ferner auch verkehrspolitische
Überlegungungen über die Standorte der Postsortierzentren, über
Nachtflugsterne, Verzahnung mit der Schiene (Stichwort: "IC-Kurier").

Auf internationaler Ebene schließlich müssen im Rahmen der
Weltpostunion (www.upu.int) grundlegende Rahmenbedingungen
propagiert, diskutiert und austariert werden. Basis hierfür ist seit
1874 das wohl wirkmächtigste Vertragswerk der Menschheit, der
Weltpostvertrag.

In diesem Sinne: Let's talk about "postpolitik" and postpone
"politics" [1].

mfG, yossarian

[1] "politics" meint im Englischen nicht "Politik" sondern präziser:
Praktische Politik; also das, was Politiker faktisch tun. Im
Unterschied zu "policy" (was auf Sachthemen und Inhalte abstellt) und
"polity" (was auf institutionelle Rahmenbedingungen oder auch
verinnerlichte kulturelle Traditionen abstellt, die in der
politischen Arena wirkmächtig sind)

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