Übersteigt die Nachfrage das Angebot und kann dieses Angebot nicht gesteigert werden (was außerhalb von Krisen bei Industriegütern nur selten der Fall ist), dann müssen die Preise steigen um eine Verteilungswirkung erreichen zu können.
Darin besteht die eigentlich Leistung der VWL: sie beschönigt den Zweck der Kapitalvermehrung, und stellt den als eine Dienstleistung am Bedürfnis dar.
Mit so tollen Vokabel wie "Verteilungswirkung" wird suggeriert, dass die Sache im Sinne des Konsumenten erfolgt.
Eine "Verteilungswirkung" ist übrigens auch dann gegeben, wenn die Preise gleich bleiben oder sinken. Dann wird an halt an die ersten Käufer verteilt, die anderen stehen vor leeren Regalen.
Die Preise steigen natürlich, weil der Kapitalist mehr Erpressungsmacht besitzt, wenn Waren knapp sind, und insbesondere, wenn es unverzichtbare Waren sind. Wer erinnert sich nicht an die irren Preise für Wasser in New Orleans, als der Hurrikan durchgefegt und vor allem Wasser nicht verfügbar war.
Und wie das dann so ist im Kapitalismus: bei (zu) hohen Preisen werden jede Menge Menschen ausgeschlossen, da verdurstet manch einer, wo die Reichen noch ihren Rasen sprengen.