Wagenrad schrieb am 24.08.2022 14:53:
Sri Lankas Wirtschaft kollabierte weil die dortige Regierung eine "grüne" Landwirtschaft wollte. Und das ist auch unter frenetischem Jubel im "Westen" letztes Jahr goutiert worden. Als dann letzten Herbst die Katastrophe absehbar war, wurde das Grillenzirpen im "Westen" eingespielt.
Nun, wo die Situation explodiert ist und die Bevölkerung die Politversager aus dem Land gejagt hat, zuletzt hat man den Sri-Lanka-Oberversager denke ich in Singapur gesehen, nun läge es an dem Katastrophen-Kapitalismus.
Nein, liegt es im Falle Sri Lankas nicht. Es lag an Ökologisten die für ihr Dogma Hunger und Leid anderer in Kauf nehmen, weil "sie es besser wissen". Was natürlich nicht Fall ist, q.e.d.
Wer heutige Krisen wie die in Sri Lanka glaubt
mit monokausalen Ursachen erklären zu können,
beweisst damit nur sein eigenes Unvermögen
das Problem richtig zu erfassen.
- Sri Lanka war schon vor der Coronakrise hoch verschuldet, was vor allem an Misswirtschaft und Korruption lag
- Der einbrechende Tourismus (Corona) hat sich die Lage weiter verschlimmert
- Auch vor der Umstellung auf biologischen Anbau war Sri Lanka schon auf Lebensmittelimporte angewiesen
- Zudem ist Sri Lanka auf den Import von Energieträgern angewiesen
Jetzt werden sowohl Lebensmittel als auch Energieträger massiv teurer,
und das gleichzeitig mit dem drohenden Staatbankrott.
Sri Lanka ist hoch verschuldet und benötigt gleichzeitig Geld, um Treibstoff, Gas und Lebensmittel zu importieren, an denen es mangelt und die immer teurer werden.
https://dpa-factchecking.com/germany/220715-99-32204/
Fehlende Medikamente und Lebensmittel, Rationierung von Treibstoff - die mangelnde Versorgung der Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern hat monatelange Proteste ausgelöst.
Die Regierung in Colombo ächzt unter Auslandsschulden in Höhe von 51 Milliarden Dollar (50 Milliarden Euro) und hat Mühe, die Zinszahlungen für diese Kredite zu leisten - ganz zu schweigen von der Rückzahlung des Kapitals.
Viele Analysten machen für die Krise jahrelange Misswirtschaft und Korruption verantwortlich, darunter große ungenutzte Infrastrukturprojekte, die mit chinesischen Krediten finanziert wurden.
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Zusätzlich wurde die Schuldenkrise wurde durch eine Reihe politischer Fehlentscheidungen der Regierung verschärft. Dazu gehörte unter anderem die geplante Steuersenkung nur wenige Monate vor dem Ausbruch von COVID-19, und eine abrupte Umstellung auf ökologischen Landbau, die zu einem Einbruch der Ernteerträge führte.
Auch der wichtige Tourismussektor musste einen Einbruch hinnehmen: 2018 brachte die Branche dem Land noch 4,3 Milliarden US-Dollar an Devisen ein. Doch die Terroranschläge an Ostern 2019 ließen Reisende erstmals zögern; der Rückgang verschlimmerte sich während der Pandemie weiter. Während der Corona-Pandemie brachen gingen die Einnahmen um fast 80 Prozent zurück.
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Auch wenn die Landwirtschaft im Hinblick auf das Bruttoinlandsprodukt eine geringe Bedeutung hat, so ist sie doch für die Ernährungssicherheit und den Lebensunterhalt der Menschen von großer Bedeutung", erklärt Kadirgamar.
https://www.dw.com/de/wie-kann-sri-lanka-die-wirtschaftskrise-%C3%BCberwinden/a-62532203