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  • demon driver

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Re: Es ist eine uralte Masche von Rassisten, jede noch so berechtigte...

Assarbad schrieb am 31. August 2015 11:14

> demon driver schrieb am 31. August 2015 10:56

> > ... Rassismusdiagnose mit dem Keulenvorwurf zu keulen. Schließlich
> > reicht ja das genügend laute Plärren von "Rassismuskeule!",
> > "Rassismuskeule!" (genauso "Nazikeule!", "Antisemitismuskeule!") um
> > eine Rassismusdiagnose zu "widerlegen"; Argumente, warum ein konkret
> > benannter Rassismus keiner sein soll, sind dann nicht mehr
> > erforderlich.
> Nunja, wenn ich Rassismus als Begriff erst weiter definieren muß um
> danach verschiedene Meinungen und Meinungsäußerungen als Rassismus in
> die gleiche Schublade zu stecken, hat das schon ein G'schmäckle.

Tut der Autor aber nicht. Er bedient sich vielmehr üblicher,
etablierter Rassismusdefinitionen, mit denen verständlicherweise
diejenigen nicht klarkommen, die sich davon mitbezeichnet sehen.
Persönliche Betroffenheit qualifiziert nun aber ganz sicher
zuallerletzt dafür, eine Definitionsautorität für den Begriff zu
sein.

> Der Autor hätte gut daran getan einen passenderen Begriff wie
> Chauvinismus zu benutzen.

Chauvinismus ist definitiv zu eng gefasst. 

> Rassisten im engeren (nicht umdefinierten) Sinn sind übrigens
> nachgewiesenermaßen praktisch alle Erwachsenen (auch wenn der Begriff
> objektiv falsch ist).

Das hätten Rassisten gerne.

> Die gute Nachricht ist, daß die Ideologie des
> Rassismus genau wie die der Religionen anerzogen zu sein scheint.
> Rassismus als Mem sollte sich also durchaus in künftigen Generationen
> der Menschheit vermeiden lassen. Und ja, man kann sich Vorurteile
> bewußt machen und damit auch als Erwachsener den anerzogenen sozialen
> "Instinkten" widerstehen.

Das wiederum unterschreibe ich recht weitgehend, obwohl ich den
Optimismus nicht teile. Während zwar in Deutschland, trotz der
aktuellen rechtsextremen Ausbrüche von Hass und Gewalt im
Zusammenhang mit der Asylthematik, rechtsextreme Ansichten in den
letzten Jahren tatsächlich abgenommen zu haben scheinen, bewegt sich
die Welt im Zuge der globalen Krise des Kapitalismus immer mehr in
eine Richtung, die von zunehmenden, verschärften Verteilungskämpfen
geprägt ist. Gruppenbezogen menschenfeindliche Ideologien, um diese
Kämpfe zu rechtfertigen, werden eher bis auf weiteres wieder
virulenter werden, als dass sie verschwinden.

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