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  • Pro¡ektor

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Re: Gegenargumente?

TManU schrieb am 1. September 2015 11:15

> Gemach, Gemach,
> Es ging mir nicht darum, worüber man sich aufregt, sondern wie man
> sich aufregt und auf seine Mitmenschen dabei reagiert. Die Frage war
> doch, ob sich alle 'aktiven' Christen dann über die fanatischen
> Christen aufzuregen haben, wenn diese im Namen der christlichen
> Religion andere attackieren. Der Vergleich bezog sich allein darauf.

Natürlich müssen auch Christen das. Obwohl die Relationen anders
sind. Mir völlig egal, um was für eine Gruppe es sich handelt, wenn
die Gruppierung selbstgewählt ist. Ich sage das Gleiche auch zu
Feministen, oder Fans anderer Richtungen.

> Also, meine Herangehensweise ist eindeutig eine andere bei der
> Einordnung. Wenn ich die Zahlen nehme und sehe, es gibt 1,6
> Milliarden Muslime und du sagst, es würde sich ein Großteil dieser
> Menschen über die Mohammed-Karrikaturen gewaltsam echauffieren. Dann
> kommt man auf die Zahl >800.000.001 Muslime, die jedesmal randalieren
> müssten. Ich meine, stell Dir doch mal vor, deine Äußerung wäre wahr,
> wie es dann tatsächlich auf dieser Welt zugehen würde. Überall wo
> Muslime leben würde tatsächlich ein Großteil randalieren. Das wären
> andere Zustände.

Nun ich ging offensichtlich von den muslimisch dominierten Ländern
aus, insbesondere jenen, in welchen der Islam Staatsreligion ist. Das
sind auch genau die selben Länder, in denen Moslems mehr oder weniger
gewalttätig gegen Karikaturen revoltieren. Im Westen gab es das
nicht, hier haben Moslems die Anschläge teilweise auch verurteilt.
Aber hier haben die ja auch nichts zu sagen...

> Muslimbruderschaft und deren Wahlerfolge als Ausdruck der Menge der
> aktiven Muslime zu interpretieren - weiß nicht, ob man diese
> Gleichung so aufmachen kann. Da wäre zunächst der Blick zu wenden auf
> die Regionen, in denen das so ist - also nicht weltweit, zu Fragen,
> wie viele der Muslime das dann tatsächlich beträfe - wieviel von den
> 1,6 Milliarden und 
> zumindest für mich die Frage, ob dies äquivalent mit der hiesigen
> CDU/CSU zu begreifen wäre. Da steht ein C drin, aber die Wahlen und
> Wählerentscheidungen werden wohl zu einem nur geringen Teil dadurch
> bestimmt.

Natürlich gibt es Ähnlichkeiten mit der CSU, zumal die Union auch
Kontakte zu rechtskonservativen religiösen und sogar Nazis pflegt.
Allerdings steht die Union trotzdem immer noch auf der Basis der
freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

> Den Aufschwung der Muslimbrüder in den jeweiligen Ländern, also wie
> Ägypten sehe ich eher als Oppositionsreaktion, weniger als Ausdruck
> von Gläubigen an sich. Aber damit habe ich mich zu wenig bis gar
> nicht beschäftigt. 

Der "arabische Frühling" war ein Desaster und im nachhinein eher ein
"islamistischer Herbst", mit den Wahlerfolgen der Muslimbrüder, die
Kontakte zu Al-Quaida pflegen, und dem Aufstieg des IS sind alle
säkularen Hoffungen in den Ländern zerschlagen worden.

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